4.Poetry Slam in Imst - facettenreiche Wortakrobatik im Secondhand Buchladen Wiederlesen

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IMST(alra). Die österreichische Poetry Slam Szene feiert dieser Tage ihr 15 jähriges Jubiläum und auch in Imst erfreut sich der literarische Vortragswettbewerb mittlerweile sowohl bei Teilnehmern als auch beim Publikum zunehmender Beliebtheit. Zum vierten Mal fand am 28. Oktober in der Secondhand-Buchhandlung Wiederlesen ein Poetry Slam statt - Markus Köhle, der Begründer der heimischen Szene rund um den besonderen Dichterwettstreit, führte durch die Veranstaltung. Der Sprachinstallateur lieferte zum Auftakt einen Gastbeitrag, der sich äußerst unterhaltsam mit dem Verkehrsaufkommen in seiner ursprünglichen Heimatgemeinde Nassereith und den touristischen Vorzügen des Ötz- und Pitztals auseinandersetzte. Eine leidenschaftliche Huldigung an das Wiener Schnitzel lieferte Köhle im Laufe des Abends noch sehr anschaulich nach.

Insgesamt vier Teilnehmer stellten sich in zwei Runden dem Publikum und der Jury - die Vorgaben verlangten einen selbst verfassten Text, der in einer möglichst individuellen Inszenierung in fünf Minuten vorgetragen werden musste. Inhaltlich und stilistisch bietet die Poetik viel Raum für Sprachverliebtheit und Sprachverspieltheit - zwischen kritischen, satirischen, politischen, tiefsinnigen oder lustigen Texten soll den Dichtern die Herausforderung gelingen das Publikum sehr direkt zu erreichen.

Die performte Literatur thematisierte unter anderem die Gebärden der High Society - wortakrobatisch dargeboten von Roswitha Matt und die Gefahren der high mountains in tyrol - von Stefan Abermann abenteuerlich und herrlich denglisch geschildert, die großen Fragen zur Lage der allgemeinen Sicherheit bzw. Unsicherheit - kritsch beleuchtet von Angelika Polak-Pollhammer und die großen Antworten zur Lage der individuellen Gefühlsebene - denen Alexandra Rangger tiefgründig auf der Spur war. Die Slam-Poeten boten mit ihren Beiträgen eine spannende Mischung und hätten das Feld was Inhalt und Interpretation angeht, wohl kaum weitläufiger abstecken können.

Slambühnen erlauben alle Spielarten der modernen Literatur und Sprachkunst - klassische und moderne Lyrik, Lautpoesie, Kabarett, Comedy, aber auch Kurzgeschichten bedienen die Poeten in ihren publikumsbezogenen Performances. Die Zuhörer im Imster Wiederlesen ließen sich von der Vielfalt der acht vorgetragenen Texte packen und fieberte in ehrfürchtiger Stille ebenso wie in hemmungslosem Lachen mit. Für die Wertung wurde eine Publikumsjury gebildet - die Punktevergabe erfolgte über zwei Durchgänge, die von allen vier Teilnehmern absolviert wurden.

Am Ende gingen Stefan Abermann und Roswitha Matt mit Punktegleichstand in Führung, gefolgt von Angelika Polak-Pollhammer und Alexandra Rangger, die ebenfalls die gleiche Punktezahl erreicht hatten. Das Publikum war begeistert und eine 5. Poetry Slam Auflage im perfekten Ambiente des Wiederlesen wurde von Markus Köhle bereits für das Frühjahr 2018 angekündigt.

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