"Bilder zur Freude" - Hilde Chistè im KunstWerkRaum Mesnerhaus in Mieming

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MIEMING(alra). Eine Auswahl aus 40 Jahren Malerei verheißt die Ausstellung von Hilde Chistè, die im KunstWerkRaum Mesnerhaus in Mieming seit 10. November zu sehen ist. Und tatsächlich lässt die 1961 in Innsbruck geborene Künstlerin, ihren präsentierten Schaffenszyklus mit ersten Bildern aus dem Jahr 1977 beginnen - das Jahr in dem sie am Reitmanngymnasium die ersten positiven Bestärkungen und damit Rüstzeug für den weiteren künstlerischen Weg erhielt. Gleich neben dem Frühwerk entdeckt man ein aktuelles Bild - zeitlich durch ein halbes Leben getrennt - inhaltlich und in der Linienführung aber deutlich verbunden und der sichtbare Beweis für die Gültigkeit zentraler Aussagen, die sich über mehr als drei Jahrzehnte unschwer erkennbar in Hilde Chistès Arbeiten finden.

"Bilder zur Freude" lautet der Titel der Schau und diese Freude ist zum einen in der Lebendigkeit, der nicht enden wollenden Bewegung, der dynamischen Formensprache in Chistès Malereien zu finden. Zum anderen birgt die Leichtigkeit der Farben - von sanften Übergängen bis zu formalen, doch niemals strengen Strukturen eine Stimmung, die vom Betrachter wohl vorwiegend als positiv - als Quelle der Freude - empfunden werden darf.

Hilde Chistè selbst tritt ihren Arbeiten durchaus tiefgründig entgegen - erfährt allerdings laut eigener Aussage auch selbst diese "Freude", die unmittelbar mit der Arbeit am Bild entsteht und den schöpferischen Prozess stets positiv stärkt und begleitet.

Insgesamt sind im Mesnerhaus 62 Exponate zu sehen - abstrakte "Landschaften" - die sich in ihrem metaphorischen Spiel weit mehr als die Interpretationsfläche der Natur erschließen. Vorwiegend Acryl auf Leinwand, Rohrfeder/Tuschezeichnungen, Aquarelle aber auch Werke auf Glas und eine umfassende Posterdokumentation der Kunst am Bau, die von der Malerin in Form von Glaswand-Gestaltungen, Glas-Stelen, Fassadenelementen, Lichtbändern und Glaspanelen realisiert wurden.

Von der Privatklinik Hochrum, dem Wohnheim Saggen, dem Paulinum in Schwaz bis hin zu verschiedenen Friedhöfen reichen die Schauplätze ihres Wirkens im öffentlichen Bereich.

Hilde Chistè erarbeitet mit jedem ihrer Glaskunstwerke ein Unikat - durch die Technik der Floatglasmalerei, die eine direkte Umsetzung der bildnerischen Idee auf Glas ermöglicht, liegt die Ausführung und Umsetzung in Händen der Künstlerin. Sie erstellt die teils großflächigen Aufträge direkt in der Werkstatt der Glasmalerei Peters in Paderborn und bedient sich keramischer Schmelzfarben, deren Auftrag mittels Pinsel erfolgt, die dann durch Brand bei 600 Grad eine feste Verbindung mit der Glasoberfläche eingehen.
Die mögliche Farbwirkung erlaubt einen Spielraum von hoch transparent, opak bis opal. Chistè spielt mit dem Licht als Zutat, arbeitet in klaren bis überlagernden Schichten, schafft Durchblicke und Freiräume und erlaubt die Ästhetik des stimmungsvollen Zufalls, der je nach Sonneneinstrahlung, Tageszeit, Blickwinkel - neue unerschöpfliche Wahrnehmungen ihrer Kunstwerke bereithält.

Die Ausstellung bietet den Besuchern neben den Bildern und Glasobjekten auch einen umfassenden Einblick auf die vielseitigen Wege, die Hilde Chistè
mit ihrer Kunst beschreitet. Besonders der Auseinandersetzung mit religiösen und spirituellen Themen hat die Künstlerin sehr vielfältig Ausdruck verliehen. Ihre feinsinnigen Zugänge zu den "Farben des Lebens" in all den Nuancen der Wirklichkeit, auch der Vergänglichkeit - finden sich etwa auf textiler Sakralkunst, Grabbildern, einer Glaswand, die für einen Aufbahrungsraum umgesetzt wurde und als glasgestalterisches Element in einem Verabschiedungsraum wieder. Meditativ und beruhigend entfaltet sich der künstlerische Moment, den Hilde Chistè behutsam und doch intensiv in diese sensiblen Räume, zugleich Bereiche menschlicher Empfindung gelegt hat.

Die Ausstellung im KunstWerkRaum Mesnerhaus ist bis 26.November zu sehen.
Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag von 14-18 Uhr, die Künstlerin ist während der Öffnungszeiten immer anwesend.
Rahmenprogramm:
Am 19.November um 16 Uhr findet eine Führung mit Hilde Chiste statt.
Am 26.November um 16 Uhr beendet eine Finissage mit Liedern und Gedichten zu den Bildern die Ausstellungszeit.

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