Buchpräsentation "Eppes tuet sig" - Neue Tiroler Dialektgedichte von Maria Koch, Angelika Polak-Pollhammer, Ingeborg Schmid-Mummert

StR Kulturreferent Christoph Stillebacher, Dr. Ingeborg Schmid-Mummert, Angelika Polak-Pollhammer, Maria Koch, Annemarie Regensburger
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IMST(alra). Drei Autorinnen aus dem Tiroler Oberland - Maria Koch, Angelika Polak-Pollhammer und Ingeborg Schmid-Mummert haben eine Auswahl ihrer Dialektgedichte erstmals in einem gemeinsamen Buch veröffentlicht. "Eppes tuet sig" ist der Titel des Werkes, das von der bekannten Imster Autorin Annemarie Regensburger in Kooperation mit dem Kyrene Verlag herausgegeben wurde. Regensburger steht als Lektorin, Herausgeberin und auch Mentorin hinter dem Buch und den drei Literatinnen. Die sehr gut besuchte Buchpräsentation mit Lesung fand am 28. April in der Tyrolia Buchhandlung in Imst statt, Stadtrat Christoph Stillebacher übernahm in seiner Funktion als Kulturreferent die Begrüßung.
Annemarie Regensburger hat die drei Autorinnen als starke regionale Vertreterinnen der Mundart, der wohl individuellsten Urform der Muttersprache für das Buchprojekt ausgewählt und sie begleitet. Alle drei Frauen sind oder waren Mitglieder des Wortraums, der Plattform für Oberländer Autorinnen und haben sich in den letzten Jahren in vielen Projekten sehr ernsthaft, in teils kritischer, gesellschaftspolitischer Form mit der poetischen Dialektlyrik auseinandergesetzt. Zahlreiche Veröffentlichungen prägen den wortreichen Weg jeder Einzelnen und so konnte rasch eine Auswahl aus bereits bestehenden Texten, jeweils im Heimatdialekt der Autorin, für die drei vereinten Gedichtbände, gewonnen werden.
"d´goldene kutsche fohrt lei in tram" titelt Maria Kochs Abschnitt, "mittlt drein ih" lautet Angelika Polak-Pollhammers Überschrift und "eppas tuat sich" leitet Ingeborg Schmid-Mummerts Gedichte ein. Aus dem Titel des Gedichtes "eppas tuat sich" im Ötztaler Dialekt entstand auch der Buchtitel. "Eppes tuet sig", so die Oberländer Variante der Worte, steht für den Begriff "Bewegung", die sich weit interpretiert wie ein roter Faden durch die Texte zieht.
Der Inhalt besteht aus kurzen Gedichten, die Gefühle und Wahrnehmungen aus dem alltäglichen Leben in all der unterschiedlichen Intensität und Offenbarung von Bewegungen reflektieren. Sowohl die inneren, tief spürbaren Bewegungen als auch die äußeren Einflüsse und Veränderungen sind beschrieben. Im Dialekt, der als eine Sprachform gilt, die Empfindungen in wesentlich mehr Nuancen ausdefinieren kann als die Hochsprache, gelingt es den Autorinnen bereits mit wenigen Worten intensive Sprachbilder zu kreieren. Dem kontrastreich gegenübergestellt ist jeweils die hochdeutsche Variante der Gedichte, die ebenfalls abgedruckt ist. Als Sprache des Herzens wird die Mundart bezeichnet, die drei Autorinnen haben das emotionale Feld zudem sehr tiefsinnig und zeitgemäß erweitert.
Der Band "Eppes tuet sig" steht für eine Generation von neuen Tiroler Dialektgedichten und Autorinnen, deren Intentionen weit über das Bewahren einer Tradition hinausgehen und sich vielmehr dem zeitgemäßen Einsatz der Mundart als prägnantes sprachliches Ausdrucksmittel mit natürlicher Tiefenwirkung widmen.

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