"Das Chaos ist nichts für Chaoten" - Tiroler Künstler Ernst Reyer in der Städt. Galerie Theodor v. Hörmann in Imst

Ernst Reyer
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IMST(alra). In der letzten Ausstellung vor der Sommerpause, die am 2. Juni eröffnet wurde, zeigt die Städt. Galerie Theodor von Hörmann Arbeiten des Tiroler Künstlers Ernst Reyer. "Das Chaos ist nichts für Chaoten" - so der vielversprechende Ausstellungstitel hinter dem 81 Exponate stehen - Zeichnungen, Malereien und Plastiken - die Einblick auf die fantastisch-surreale Welt Reyers geben.

Ernst Reyer liebt die Genauigkeit und lebt diese in den klaren und fein ausgearbeiteten Details seiner Zeichnungen. Exakt und kontrolliert führt er seine Bleistift/Farbstift Grafiken durch reduzierte Linien bis hin zu gesättigten Schichten aus. Sanft dosiert verleiht er den Bildern ab und an Koloratur und gewährt neben all der Präzision im Handwerk umso mehr Freiheit und Spiel im inhaltlichen Bereich.

Zwischen den Wirklichkeiten pendelt sich die ebenso strukturierte wie konstruierte Welt des Künstlers ein und nährt sich dabei nicht nur vom Impuls des Malens an sich, sondern dem Wechselspiel zum Wort, zum Gelesenen und selbst Geschriebenen, das Reyer tiefe Inspiration ist. Immer neue Kreaturen und Mischwesen entspringen der Gedankenwelt des Künstlers. Diese festigen sich mittlerweile zu Akteuren einer fiktiven Stadt, die in den Bildern in unterschiedlichen Situationen und Bereichen immer wiederkehrt. Eine Realität, die geordnet scheint und doch durch unergründbares Chaos die Ordnung durchbricht und den Betrachter zu Rückschlüssen fordert. Reyer schreibt Geschichten, die unmittelbar Bilder auslösen oder er zeichnet, malt und kreiert damit den Einstieg in seine Texte - Humor und Tiefgründigkeit sind beiden Facetten des künstlerischen Ausdrucks gemein.

Neben den Zeichnungen finden sich auch Acryl und Ölbilder auf Leinwand. Teilweise muten sie als weitere Möglichkeit und Verlaufsform der zeichnerischen Intention an. Im Gegensatz dazu steht eine Reihe von Arbeiten, in denen Reyer comicartig darstellt und die Motive spielerisch, meist großformatig und farbintensiv anlegt.

Die Pastelle und die Bilder in gewischter Kreide tragen die sanfte Auflösung des kontrollierten Stils in sich und sprechen für die Suche des Künstlers nach freieren, leicht abstrahierten Wegen, die mit Mystik, Ahnung und Möglichkeit spielen.

Deutlich zieht sich Reyers Linie verbindend durch die drei Ausstellungsräume der Schau mit Werken von 2001 bis 2016 und zeigt gleichzeitig doch den aufbrechenden Kontrast und Verlauf innerhalb des Stils als spannendes Element.

Die Ausstellung ist von 2.Juni bis 8.Juli 2017 zu sehen. Öffnungszeiten: Do, Fr, Sa 14-18 Uhr
Als Rahmenprogrammpunkt findet am Freitag 9.Juni 2017 um 19 Uhr eine Lesung aus den Texten von Ernst Reyer statt - Mag. Manfred Thurner liest.

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