David Knopfler & Harry Bogdanovs gastierten in Imst - feinstes Konzerterlebnis zum Auftakt des ArtClub Herbstprogrammes

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IMST(alra). David Knopfler, der Ende der 70er Jahre gemeinsam mit seinem Bruder Mark die legendären "Dire Straits" gründete und weltweit für Furore sorgte, gastierte am vergangenen Freitag im Rahmen seiner "THE GRACE TOUR 2016" gemeinsam mit Harry Bogdanovs auf Einladung des ArtClub im Agrarzentrum West in Imst.

Knopfler ist ein Mann für die leisen, melancholischen Töne, ein Liedermacher, der es aber durchaus versteht da und dort politisch-kritisch zu dosieren. Kaum verwunderlich, dass er den großen Hype rund um die Anfänge der legendären Bandgeschichte als Einschränkung im künstlerischen Schaffen empfand und nach einigen Jahren den Rückzug in die ebenso beeindruckende, aber doch ruhigere Solokarriere zur Verwirklichung seiner eigenen musikalischen Handschrift wählte.

Was das Publikum in Imst zu hören bekam, machte jedoch auch deutlich, welch großen Anteil David Knopfler an der stilistischen Prägung der "Dire Straits" für sich verbuchen darf. In den Melodien und in der Farbe der Stimme klang mit, was vertraute Erinnerungen hervorrief. Knopfler und sein langjähriger Freund Bogdanovs bilden ein großartiges Acousitic Duo, reduziert und unaufgeregt lenkten die beiden die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche - das Publikum musste und durfte gezielt zuhören und teilnehmen an den zum Lied gewordenen Geschichten, die der 1952 geborene David Knopfler sanft und mit markant, unverwechselbarer Stimme darbot. Knopfler begleitete die Zuhörer durch die Songs, erläuterte die Hintergründe und bereitete die notwendige Aufmerksamkeit für die Stimmungsbilder vor. Er wechselte von der Gitarre ans Piano, auch die Mundharmonika kam ins Spiel und lieferte in großer Selbstverständlichkeit das Bild eines komplexen und einfühlsamen Musikers.

Harry Bogdanovs stimmte in dieses Bild als genialer Part mit ein, besonders eindrücklich aber auch am Piano - in brillanter Spielweise mit vielen filigranen Details lieferte der Gitarrist den lyrischen Boden für die vielen Balladen, aber er und David Knopfler verstanden es auch perfekt da und dort ein dynamisches Spielfeuer aufzubauen und die musikalische Langzeitpartnerschaft mit eindrücklichem Zusammenspiel zu besiegeln.

Von sozialkritischen Songs wie "Underland", "Hard times in Idaho" und "Jericho" bis hin zu vielen gefühlsbetonten, tiefgründigen Stücken wie "The last goodbyes" erstreckten sich die feinen Arrangements. In zwei ca. einstündigen Sets kreierte das kongeniale Acoustic-Duo eine sehr reduzierte und intime Konzertatmosphäre und begeisterte mit einem einfühlsam gebotenen anspruchsvollen Programm, dem zum Abschluss noch ein entspanntes Signieren der CD´s nachfolgte.

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