Der Imster Holzriese Pfeifer ist ein "Global Player"

Pfeifergroup-CEO Michael Pfeifer leitet von Imst aus ein Mega-Unternehmen.
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Die Imster "Pfeifergroup" hat sich von einem 1948 gegründeten Mini-Sägewerk zu einem beinahe weltweit agierenden Konzern entwickelt, der aus dem Thema Holz einen Jahresumsatz von 560 Millionen Euro generiert. CEO Michael Pfeifer, der Sohn des Gründervaters Oskar Pfeifer, erzählt im BEZIRKSBLÄTTER-Interview über sein globales Aufgabengebiet.

Herr Pfeifer, sie führen mit einem Jahresumsatz von rund 560 Millionen Euro das Wirtschaftsranking im Bezirk bei weitem an. Ist die Wirtschaftskrise an ihrem Betrieb spurlos vorbei gegangen?
"Natürlich haben wir die Krise im Jahr 2009 am eigenen Leib gespürt und müssen noch immer mit Ausläufern zurande kommen. Nach Spanien haben wir zum Beispiel vor 2009 rund 1000 Ladungen geliefert, nach der Krise waren es gerade mal achtzig Lieferungen. Wir haben zeitweilig die Produktion stark zurückfahren müssen, es geht nun aber schon einige Jahre wieder steil aufwärts."
Wohin exportieren Sie? Von welchen Standorten aus?
"Wir exportieren in 89 Länder. Bis Nordafrika, Indien und China reichen unsere Märkte. Das Kerngebiet ist aber Mitteleuropa. Wir betreiben sieben Standorte in Österreich, Deutschland und Tschechien mit insgesamt 1500 Mitarbeitern."
Gibt es Überlegungen zu weiteren Standorten, bzw. bleibt Österreich ein fixer Standort?
"Tirol steht als Standort und Firmenzentrale außer Frage. Unsere neuen Standorte waren Ergebnis logistischer Überlegungen in der Exportfrage, kurze Wege und die Nähe zum Ostmarkt waren entscheidend."
Inwieweit hat sich die Holzbranche in den vergangenen Jahrzehnten verändert?
"In unseren Anfangszeiten wurden Bretter geschnitten und das war es auch schon. Im Laufe der Zeit wurden aber Produkte entwickelt, vom Schalungsträger bis zum Leimbinder, vom Brettschichtholz bis zu den Pellets, die sehr viel Know how benötigen. Die Modernisierung hat viele Innovationen - nicht nur in der EDV - mit sich gebracht. Materialprüfungen werden etwa heute mit Röntgenscannern durchgeführt, um Topqualität zu garantieren."
Wie sehen die Entwicklungsmöglichkeiten der Pfeifergroup aus?
Es wird laufend investiert. Im Bioplatenwerk in der Industriezone haben wir in der jüngsten Vergangenheit rund vier Millionen Euro in die Modernisierung gesteckt. In Sachen Holzbau, aber auch bei den Pellets ist noch viel Luft nach oben, was die Märkte angeht."
Die Themen Holz und Umwelt sind eng verknüpft. Ein Bestandteil der Firmenphilosophie?
"Unbedingt, denn in allen unseren Standorten schließen sich die Kreisläufe. Die bei der Holzverarbeitung anfallenden Restmengen werden zu Pellets verarbeitet, bzw. in den Biokraftwerken zur Wärme- und Stromgewinnung eingesetzt. Zudem ist Holz ein nachwachsender Rohstoff, der zum überwiegenden Teil aus heimischen Beständen stammt. Unser bevorzugtes Holz ist übrigens die Fichte."
Sind sie als Großunternehmer mit den politisch/wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Österreich zufrieden?
Die Entwicklungen stimmen mich schon bedenklich, obwohlt unser eigenes Unternehmen hervorragend aufgestellt ist. In Tirol wurden beispielsweise im Jahr 2000 noch 603 Industriebetriebe registriert, 2014 waren es nur mehr 456 Industrielle. Dass der verwaltungsaufwand und die Lohnnebenkosten in Österreich eine Wirtschaftsbremse ist, dürfte hinlänglich bekannt sein. In Deutschland hat man hier den Hebel angesetzt und einen Konjunkturaufschwung erreicht. Das sollte man sich auch hierzulande zu Herzen nehmen."

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