Die Natur zwingt uns in die Knie

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UMHAUSEN (ps). Das kürzlich in Niederthai veranstaltete Geoforum stellte wieder einmal unter Beweis, wie breit das Spektrum Natur ist. Die Themen reichten von Klimaveränderung über Hilfeleistung bei einer Naturkatastrophe in Mazedonien und der Rettung eines Höhlenforschers aus seinem natürlichen Gefängnis in mehreren Metern Tiefe. Interdisziplinär ist man an die Fachbereiche herangegangen. Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit lagen den Voträgen genauso zugrunde wie Zukunftsperspektiven.

Gefahren erkennen

Die Aufgaben eines Geologen wurden auch in Umhausen schon manchesmal in der Praxis benötigt. Sei es bei dem schrecklichen Steinschlag beim Stuibenfall, wo ein Mensch zu Tode kam oder beim Felssturz zwischen Umhausen und Längenfeld. Dieser hatte zur Folge, dass eine Verbauung neben der Hauptstraße errichtet werden musste. Ein immer noch folgenschwerer Steinschlag katastrophalen Ausmasses ereignete sich Ende Mai 2010.

Steinschlag Leierstalalm

Damals wurde der Weg zur Leierstalalm und somit die Versorgungsader unter hunderten Tonnen Fels, Geröll und Erde begraben. Für die Landwirte gab es jetzt auch keine Möglichkeit mehr, ihre Rinder auf die Alm zu bringen. Ein Plan für einen alternativen Weg ist gescheitert, weil ein Geologe ihn zu gefährlich eingestuft hat, das Risiko sei zu groß. So hatte man einen Kostenvoranschlag für eine Seilbahn über den 200 Meter breiten Steinschlag machen lassen. Der war mit 250.000 Euro nicht zu finanzieren und wieder vom Tisch. Nicht für Karlheinz Scheiber, Obmann der Leierstalalpe und Johann Kapferer. Sie beschlossen, ein Provisorium zu bauen.

Die fliegende Kuh

Es entstand in Eigenregie eine Materialseilbahn aus leistbaren Materialien und einer ausgemusterten Sesselbahn aus Sölden. Somit konnte die Bewirtschaftung der Leierstalalm wieder vereinfacht werden. Bisher war dies teils gefährlich und anstrengend, per Rucksack zu Fuß und von der Gehsteigalm aus passiert. Mit der Seilbahn kann, wenn es sein muss, schon einmal eine Kuh transportiert werden um sie auf direktem Weg wieder ins Tal zu bringen. Dauerlösung ist das freilich keine, zeugt doch die andere Delle an der Seilbahn von den Felsbrocken, die immer noch talwärts donnern. Aufgeben scheint keine Option zu sein, für die Betroffenen. Ein neuer Wegplan ist aktuell in Prüfung. Ein positiver Bescheid brächte für alle Beteiligten die ersehnte Erleichterung.

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