Eintauchen in die literarischen Facetten eines Malers - Lesung aus Texten von Ernst Reyer in der Städt. Galerie Th. v. Hörmann in Imst

LA BGM Stefan Weirather, StR Kulturreferent Christoph Stillebacher, Manfred Kutte Thurner, Silvia Reyer-Völlenklee, Ernst Reyer, Andrea Schaller - Kulturreferat
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  • LA BGM Stefan Weirather, StR Kulturreferent Christoph Stillebacher, Manfred Kutte Thurner, Silvia Reyer-Völlenklee, Ernst Reyer, Andrea Schaller - Kulturreferat
  • hochgeladen von Alexandra Rangger

IMST(alra). Inmitten der Zeichnungen, Malereien und Plastiken von Ernst Reyer, die derzeit in der Städt. Galerie Theodor von Hörmann zu sehen sind, fand am Freitagabend eine Lesung aus Texten des Tiroler Künstlers statt. "Zeichnen ist wie Schreiben und umgekehrt" - so Reyer und tatsächlich gibt er mit seinen Ausflügen ins literarische Fach eine Ebene preis, die er ebenso gefestigt bedient, wie die bildende Kunst.

Während Ernst Reyer entspannt und gespannt zugleich in der ersten Reihe die Position des Zuhörers einnahm, gestaltete Manfred "Kutte" Thurner die Lesung und führte sehr anschaulich durch die "Metareale" Welt des Tiroler Künstlers. Eine Welt, die sich zwischen den Wirklichkeiten abspielt und die im geschriebenen Wort und in inhaltlich sehr komplexen Strukturen, der Realität doch wesentlich näher scheint, als es die aktuell in der Galerie ausgestellten Arbeiten Reyers in ihrer surrealen Bildsprache tun.

Der Museumsalltag eines beleidigten Bildes, der Nichtsausstoß einer Nichtsmaschine, ein Expeditionsabenteuer mit kannibalistischen Zügen, ein Bleistifthighway - durch Radiergummis vom Verschwinden bedroht, Erlebnisse der immer wiederkehrenden literarischen Figur Malamut, die sich zwischen Angeltraum und Schlaftechnik auslebt - zeugen vom großen Ideenfundus aus dem Reyer schöpft.

Ernst Reyer ist in einem ständig produktiven Wechselspiel und holt sich immer wieder aus seinen Bildern, die sich zwischen Fantasie und Realität ausloten, den Stoff für seine Geschichten. Wobei er nicht erzählt, was man sieht - vielmehr liegt die Inspiration irgendwo in einem freien Wahrnehmungsraum, der sich scheinbar über die Tür der Malereien und der Zeichnungen betreten lässt um sich dann mit den Farben der Worte zu befüllen.

Der Impuls zu schreiben braucht jedoch nicht unbedingt die unmittelbare Begegnung mit dem Bild - Reyer taucht auch in davon unabhängige Texte ein. Wobei das Nachdenken und Weiterspinnen, dem der Betrachter der Bilder beinahe unaufgefordert nachgeht, auch im Maler selbst seine Wirkung wohl nicht verfehlen wird. Reyer lässt dem Zufall Spiel, seiner fantasievollen Gedankenwelt Raum und seiner Liebe zum Schreiben freien Lauf.

Nach der Lesung war noch zum gemütlichen Umtrunk geladen - und auch zur spannenden Möglichkeit mit all den Geschichten im Kopf erneut in die Ausstellung "Das Chaos ist nichts für Chaoten" und die Bilderwelt Ernst Reyers einzutauchen, die noch bis 8. Juli 2017 zu sehen ist.

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