Fragezeichen hinter der Pitztaler Landesjagd

Wird im Pitztal 2019 zum letzten Mal vom Land zum Halali geblasen? Das Land prüft derzeit die Möglichkeiten.
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  • hochgeladen von Clemens Perktold

Im Jahr 1949 wurde die Pitztaler Landesjagd gegründet und gilt seither nicht nur als Prestigeobjekt des Landes, sondern auch als besonderer Naturraum mit einer selten zu beobachteten Artenvielfalt. Die 22.000 Hektar große Pacht beherbergt laut Bezirksjägermeister Norbert Krabacher alle Wildarten und stellt so eine Besonderheit dar. Nun denkt man von Seiten der Politik aber an ein Ende, denn der jährliche Abgang wird mit rund 340.000 Euro beziffert. Das will man sich auf Dauer offenbar nicht leisten. VP-Klubobmann Jakob Wolf bestätigt auf Anfrage: "Es stimmt, derzeit wird die Pitztaler Landesjagd evaluiert, wir müssen die Kosten und die Nutzung hinterfragen. Der Abgang ist kein Geringer, die fünf Arbeitsplätze für die Berufsjäger im Pitztal sind dafür wohl nicht Grund genug, diese Kosten in Kauf zu nehmen. Es gilt aber auch, andere Nutzungsmöglichkeiten auszuloten, denn eines ist klar, das Pitztal braucht etwas. Und noch etwas sei gesagt: Sollte die Landesjagd aufgelöst werden, bedeutet das ja nicht das Ende der jagdlichen Tätigkeiten, sondern lediglich die Aufteilung in mehrere kleinere Pachten." Klubobmann Wolf rechnet jedenfalls noch vor dem Sommer mit einer Entscheidung, der Pachtvertrag selbst gilt aber noch bis zum Jahr 2019.

Wenig Freude bei den Jägern

Wenig Freude mit diesen Bestrebungen hat naturgemäß der Imster Bezirksjägermeister Norbert Krabacher. Er sagt: "Ich weiß von diesen Tendenzen noch recht wenig Konkretes. Allerdings wäre es ewig schade, wenn die Pitztaler Landesjagd nicht weiter bestehen sollte. Neben der einzigartigen Artenvielfalt und den Ausbildungsmöglichkeiten für die Jungjäger ist es ein echtes Prestigeprojekt für das Land und seine Jäger." Krabacher verweist in der Kostenfrage auf den Umstand, dass das Land Tirol jährlich 2,8 Millionen Euro an Jagdacht einnimmt und daraus ein Abgang von 340.000 Euro für das Pitztal leicht zu finanzieren sei.

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