Geballte Bauernkraft am runden Tisch

IMST (ps). Bei der Herbstkonferenz des Bauernbundes wurde über das schwierige, vergangene Jahr bilanziert. Bauernbundobmann Rudolf Köll schaute mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. Zum Glück sei der Bezirk vor Murenabgängen und großen Katastrophen (mit Ausnahme der Stadt Imst) verschont geblieben. Im Frühjahr allerdings verursachten die Frostnächte während der Obstblüte einen teilweise Totalausfall verschiedener Obstsorten. Bei Marillen und Zwetschken wäre mit hundert Prozent Verlust zu rechnen, Äpfel und Birnen je nach Sorte bis zu 60 Prozent.

Nischen finden

Dass Bauern von Natureinflüssen finanziell in die Enge getrieben werden, ist oft der Grund für ein zweites Standbein der Landwirte. Josef Geisler ortet ein Weiterdenken vor Allem bei der Jugend. "Die Facharbeiterausbildung ist oft die Basis für ein fundiertes theoretisches und praktisches Wissen, das eine Umstrukturierung des Betriebes möglich macht", sagte Geisler. "Die Jungen müssen unterstützt werden, wenn sie den elterlichen Hof übernehmen wollen. Es gilt Nischen zu finden in der bunten und vielseitigen Landwirtschaft im Bezirk", so Geisler weiter.

Motivation wecken

Der Präsident der Landwirtschaftskammer Josef Hechenberger zeigte auf, dass es für Vollerwerb - und Nebenerwerbsbauern eine Hürde gäbe, über die man drüber helfen muss. "Den Vollerwerbsbauern steht oft wegen hohen Investitionen und niedrigen Einkünften das Wasser bis zum Hals und den Nebenerwerbsbauern ist schon lange nicht mehr klar, für wen und was sie die Arbeit überhaupt noch machen", sorgte sich der Präsident um den Bauernstand. "Der Milchpreis ist zwar wieder leicht gestiegen, die Motivation weiter zu machen ist bei manchen Landwirten aber im Keller", sieht Hechenberger Handlungsbedarf bei der Kammer und dem Bauernbund.

Der Konsument hat die Macht

"Angebot und Nachfrage ist auch in der Landwirtschaft tonangebend", erklärt Geisler. "In den letzten Jahren greifen immer mehr Konsumenten zu regionalen Produkten und unterstützen so direkt den heimischen Markt." Auch dass bereits 90 der 160 öffentlichen Großküchen auf regionale Herkunft achten, sei ein Zeichen auf dem richtigen Weg zu sein.

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