Hochoetz übernimmt Top-Seilbahn aus Sölden

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Die Bergbahnen Oetz investieren für die kommende Wintersaison ca. sechs Millionen Euro in die Skigebiets-Infrastruktur. Herzstück und Vorzeigeprojekt ist ab Saisonbeginn die neue Ochsengartenbahn. Diese hat bisher als Giggijochbahn in Sölden ihren Dienst versehen. Das Upcycling einer erst 18 Jahre jungen Top-Bergbahn ist ein Best-Practice-Beispiel für Nachhaltigkeit und die Nutzung von Synergien innerhalb des Ötztales.
Es ist ein Schulterschluss im Sinne von touristischer Weiterentwicklung bei gleichzeitiger Umwelt- und Ressourcenschonung: Die Bergbahnen Sölden nehmen diesen Winter mit der neuen Giggijochbahn die leistungsstärkste 10er-Einseil-Umlaufbahn (EUB) der Welt in Betrieb. Die bisherige EUB mit 8er-Kabinen aus dem Jahre 1998 fungiert ab 16. Dezember 2016 als neue Ochsengartenbahn, also als wichtiger Zubringer und Wiederholungsbahn zur familienfreundlichen Skiregion Hochoetz. Die Liste der Vorteile dieses Upgrades ist lang, die Freude bei den Bergbahnen Oetz groß. Der Probebetrieb läuft bereits erfolgreich.

Nachhaltigkeit für viele Jahre

Ab sofort verkehren mit der bestehenden Acherkogel- und der Ochsengartenbahn exakt die baugleichen Bahnen aus dem Hause Doppelmayr. Geräumige Achter-Kabinen, barrierefreie Zustiege, höchste Laufruhe und Windstabilität sowie angenehme Geschwindigkeit zeichnen diesen Bahntyp aus. Mathias Speckle, Betriebsleiter der Bergbahnen Oetz, nennt gleich vorweg eine wesentliche Verbesserung aus seilbahntechnischer Sicht: „Unsere beiden Zubringer-Seilbahnen sind ab sofort auch ersatzteilgleich. Das bedeutet, wir können diese noch viele Jahre bestens instandhalten, ohne in Engpässe zu geraten.“
Mehr Leistung, mehr Platz
Auch an der Kapazität wird es so schnell nicht scheitern: 2.520 Personen pro Stunde – statt wie bisher 1420 – hievt die neue Ochsengartenbahn in 60 Kabinen ins entspannte und schneesichere Skivergnügen. Mathias Speckle: „Diese Kapazitätssteigerung und vor allem die geräumigen Achter-Kabinen werden gerade Familien mit Kleinkindern und Skischulgruppen bei der gemeinsamen Auffahrt zu schätzen wissen.“

Technisch in Neuzustand

Der Transfer der Bahn von Sölden nach Oetz gilt als logistische Meisterleistung. Zum Saisonende Anfang April 2016 machten sich die Seilbahntechniker unter Federführung der Bergbahnen Oetz an die Demontage der Giggijochbahn. Speckle verdeutlicht in diesem Zusammenhang: „Es handelt sich um eine Bahn, die bisher als wichtigster Zubringer in einem der besten und bekanntesten Skigebiete der Alpen gedient hat. An der ehemaligen Giggijochbahn ist gar nichts alt, sie wurde immer bestens gewartet und befindet sich technisch in Bestzustand.“ Über den Sommer errichteten Fachfirmen und Spezialisten der Fa. Doppelmayr in Rekordzeit die Seilbahn auf der bisherigen Trasse. 85 Prozent der Stützen konnten wiederverwendet werden, der Rest ist neu. Getriebe, Hydraulikpumpen, Rollenbatterien und Elektromotoren wurden – sofern nötig – generalüberholt, eines der wenigen Neuteile ist das Seil. Dieses ist bereits aufgelegt und gespleißt – immer ein Meilenstein im Seilbahnbau. Dank dieses Tunings präsentiert sich die neue Ochsengartenbahn quasi in Neuzustand. „Das Gute ist“, ergänzt Mathias Speckle, „dass wir keine neue seilbahnrechtliche Konzession brauchen, da es sich ja um einen Um- und nicht um einen Neubau handelt.“

Stationsgebäude mit mehr Komfort

Der Qualitätsschub, den die Bergbahnen ihrem Skigebiet geben, zeigt sich auch an den beiden neuen bzw. erweiterten Stationsgebäuden. Die Talstation auf 1.507 m im Haiminger Ortsteil Ochsengarten verfügt nach einem Umbau über einen Personenaufzug für völlige Barrierefreiheit und ein behindertengerechtes WC. Von der vergrößerten Kassenhalle gelangen Skigäste trockenen Hauptes nun über einen eingehausten Zustieg in die Gondeln. Am Berg auf 2.022 m präsentiert sich die Station optisch mit einer Erweiterung Richtung Tal und akustisch mit einem viel geräuschärmeren Unterflurantrieb. Den Betriebsmittelbahnhof teilen sich Tal- und Bergstation jeweils zur Hälfte.

Weitere Investitionen

Die technische Beschneiung im Skigebiet Hochoetz ist state-of-the-art, für die Wintersaison 2016/17 wurden noch weitere Schneeerzeuger angeschafft. „Mittlerweile können wir aufgrund einer an sich schon schneesicheren Lage und der Möglichkeit, unsere Pisten mit 89 Kanonen und Lanzen zu 100 Prozent zu beschneien, die totale Schneegarantie geben“, freut sich Andreas Perberschlager, Geschäftsführer der Bergbahnen Oetz. Die Qualitätsoffensive beschert weiters dem winterlichen Kinderland beim „Widiversum“ nahe der Bergstation Acherkogel ein Bistro, wo Kids & Family den schnellen Hunger stillen können. Perberschlager: „Wir gehen in die Wintersaison mit dem guten Gefühl, unseren Gästen mit der neuen Ochsengartenbahn und weiteren Verbesserungen ein Höchstmaß an Komfort und Qualität bieten zu können. Wir profitieren enorm vom Knowhow und der Investitionsfreudigkeit unseres Partners Bergbahnen Sölden in neue Liftanlagen. Ein immenses Upgrade nämlich.“

Technische Daten Ochsengartenbahn neu:

Ersterrichtung: 1999
Höhe Talstation: 1507 m
Höhe Bergstation: 2.022 m
Höhenunterschied: 509,90 m
Schräglänge: 1.682,94 m
Seillänge: 3.437 m
Seilquerschnitt: 47 mm
Gondeln: 8er
Gondelanzahl: 60 (von ehemals 98 der Giggijochbahn)
Bauzeit & Probebetrieb: April – November 2016
Offizielle Inbetriebnahme: 16. Dezember 2016

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