Hochwassserschutz erheblich ausgebaut

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Nach den Unwettern im Sommer 2016 waren umfangreiche Maßnahmen am Fallmeralbach und am Malchbach notwendig. Die Verbauung am Fallmeralbach wird noch im Herbst 2017 fertiggestellt. Insgesamt fließen in Tirol in diesem Jahr 66 Millionen Euro in diverse Schutzmaßnahmen gegen Naturgefahren – 38,4 Millionen Euro davon in den Schutz vor Wildbächen und den Hochwasserschutz.
Im Sommer 2016 gab es im Tiroler Oberland einige schwere Gewitter. Die Folge waren unter anderen zwei verheerende Mur- und Hochwasserereignisse in Imst Ende Juni 2016. Im Mittelpunkt standen dabei vor allem der Fallmeralbach und der Malchbach – letzterer verläuft durch den alten Stadtkern. „Ein Ausbrechen des Malchbaches konnte durch den raschen Einsatz aller beteiligten Organisationen und mit schwerem Gerät verhindert werden. Die bestehende Schutzverbauung zeigte hervorragende Wirkung und schützte den dicht besiedelten Ortskern vor schweren Schäden“, bilanziert DI Gebhard Walter, Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung.
Zweiter Schauplatz war der Fallmeralbach, der nach einem Murgang bei der Querung der Hahntennjoch-Landesstraße ausbrach. Das Hochwasser drang bis in die dicht bebauten Gebiete von Imst vor. „Unmittelbar nach den Ereignissen haben wir die notwendigen Sofortmaßnahmen gestartet. Die Verbauung am Fallmeralbach können wir im Herbst 2017 abschließen. Mit den neuen Schutzbauten verringert sich die Gefährdung sowohl für die Hahntennjoch-Landesstraße als auch die Stadt Imst deutlich“, erklärt DI Walter. Parallel dazu erarbeiten die Experten der WLV einen Entwurf für den Gefahrenzonenplan der Bezirkshauptstadt.

4,2 Millionen Euro für Sofortmaßnahmen

„Wenn trotz aller Schutzmaßnahmen etwas passiert, ist es wichtig, dass Schutzbauten so schnell wie möglich wiederhergestellt oder neu errichtet werden“, weiß Katastrophenschutzreferent LH-Stv Josef Geisler. Die Landesregierung hat deshalb sofort nach den Ereignissen vom 11. Juli 2016 die erforderlichen Finanzmittel für die notwendigen Sofortmaßnahmen der Wildbach- und Lawinenverbauung zur Verfügung gestellt. Nicht zuletzt aufgrund der neuen Schutzmaßnahmen am Fallmeral- und am Malchbach ist die Bezirkshauptstadt heuer glimpflich davon gekommen. In anderen Teilen Tirols sah es jedoch anders aus. Um den Schutz zu gewährleisten, muss die Wildbach- und Lawinenverbauung nach den diesjährigen Sommerunwettern 4,2 Millionen Euro in Sofortmaßnahmen investieren. Das Land Tirol steuert davon außertourlich rund 1,3 Millionen Euro bei. „Dank solider Finanzen und entsprechender Vorsorge sind wir dazu in der Lage“, so Geisler.

Die Projekte im Detail

Am Malchbach musste unter anderem das Gerinne geräumt und das Uferdeckwerk saniert werden. Die Kosten betragen 230.000 Euro. Der Bund übernimmt 50 Prozent, das Land Tirol 30 Prozent und die Stadtgemeinde Imst 20 Prozent. „Am Fallmeralbach stand der Neubau des Auslaufbauwerks im Mittelpunkt, das Imst in Zukunft schützen soll“, erläutert DI Hubert Agerer, Gebietsbauleiter Oberes Inntal der WLV. Die gesamten Kosten für den Fallmeralbach liegen bei 730.000 Euro. Die Kosten teilen sich Bund (50 Prozent), Land Tirol (30 Prozent), Stadtgemeinde Imst (16 Prozent) und Landesstraßen Tirol (vier Prozent).

Über die WLV Sektion Tirol

Die Wildbach- und Lawinenverbauung ist eine nachgeordnete Dienststelle des Bundesministeriums für ein lebenswertes Österreich und besteht aus sieben Sektionen. Die Wildbach- und Lawinenverbauung Sektion Tirol umfasst insgesamt fünf Gebietsbauleitungen mit Sitz in Lechaschau, Imst, Innsbruck, Wörgl und Lienz. In der Sektion Tirol arbeiten insgesamt 63 MitarbeiterInnen in der Verwaltung, zudem sind 209 MitarbeiterInnen auf den Baufeldern tätig.
Die Gebietsbauleitung Oberes Inntal betreut die Bezirke Landeck und Imst und ist für rund 558 siedlungsrelevante Wildbäche und 913 siedlungsrelevante Lawinen zuständig. In den vergangenen fünf Jahren investierte die Wildbach- und Lawinenverbauung durchschnittlich rund 10,9 Millionen Euro in den Schutz vor Naturgefahren.

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