Oetzer Großprojekt - große Chance oder Ausverkauf?
„Der Fall Oetz ist ein typisches Negativbeispiel dafür, wie eine falsche Gemeindepolitik tatkräftig unterstützt von einer falschen Landespolitik Grund und Boden verknappen, verteuern und verspielen! Mitten im Wohngebiet von Oetz nimmt die Gemeinde mit Beihilfe der schwarz-grünen Landesregierung rund 6.000 Quadratmeter Wohngebiet weg und schafft ein touristisches Großprojekt mit 256 Betten. Das ist Beihilfe zum Ausverkauf Tirols", schimpft Markus Sint von der Liste Fritz.
Tatsächlich will man in Oetz ein touristisches Großprojekt umsetzen, das in Form von Appartmenthäusern rund 256 Betten für die Vorderötztaler Gemeinde bringen soll. Bürgermeister Hansjörg Falkner hält dagegen: "Von einem Ausverkauf von Grund und Boden kann keine Rede sein, das Projekt ist umfassend diskutiert und von der Raumordungsabteilung für gut befunden worden. Wir müssen dem Bettenschwund der vergangenen Jahre etwas entgegen setzen. Immerhin haben sich unsere ursprünglch 4000 Betten in den vergangenen Jahren halbiert".
Die Liste Fritz glaubt aber, dass hier Gemeinde- und Landespolitik reiche ausländische Investoren bedienen und ortet schwarz-grüne Doppelmoral.
"ÖVP und Grüne beschwören das Ziel des leistbaren Wohnens und wo sie es dann umsetzen könnten, lassen sie Spekulation mit diesem Grund und Boden zu, um mehr Profit zu machen! Diese Politik nützt reichen Investoren und schadet wohnungssuchenden Einheimischen!“, kritisiert Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint.
Er bzweifelt zudem den Bedarf nach einem derartigen Projekt und meint: "Die Fakten widersprechen den Aussagen von Landesrat Tratter klar. Im Tourismusjahr 2016 hat Ötz 275.000 Nächtigungen verzeichnet. Damit war Ötz die Nummer 3 im Ötztal, nach Sölden und Längenfeld, und die Nummer 4 im Bezirk Imst. Mit mehr als 2.100 Gästebetten im Winter 2016 ist Ötz schon heute ein touristisches Intensivgebiet und sicherlich kein touristisches Entwicklungsgebiet! Tratters Entwicklungshilfe für das Ötzer Tourismus-Großprojekt bringt auch bis zu neun zusätzliche, legale Freizeitwohnsitze. Solche Investorenmodelle öffnen Tür und Tor für weitere, illegale Freizeitwohnsitze.
Dorfchef Falkner sagt dazu: "In den Verträgen ist dezidiert festgehalten, dass hier keine - auch nicht versteckte - Freizeitwohnsitze entstehen dürfen. Wir müssen hier im Interesse der Gemeinde handeln und sehen hier eine echte Entwicklungschance.
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