Suchtberatung baut Angebot aus

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Die Imster Suchtberatung hat seit einiger Zeit ihr Angebot erweitert und bietet künftig neben Beratung und Betreuung nun auch Sprechstunden an, in deren Rahmen die Substitutionsbehandlung verschrieben werden kann. Dies ist insofern ein wesentlicher Schritt, da im gesamten Oberland und Außerfern bislang nur ein einziger Arzt bereit war, derartige heikle Rezepte auszustellen.
Seit rund zwei Monaten findet in der Beratungsstelle Imst der Suchtberatung Tirol jeden Dienstag eine von der Suchtberatung Tirol und der Drogenambulanz des Landeskrankenhauses Hall initiierte medizinische Drogensprechstunde statt. „PatientInnen aus den Bezirken Landeck, Reutte und Imst können jetzt in Imst medizinisch versorgt und umfassend betreut ihre Substitutionsbehandlung erhalten. Die sogenannte ‚dislozierte’ Drogensprechstunde ist eine Premiere und ein Vorzeigeprojekt in Tirol“, berichtet Birgit Keel, Geschäftsführerin der Suchtberatung Tirol. Christof Gstrein, Suchtkoordinator des Landes Tirol, begrüßt die Etablierung der Substitutionssprechstunde in Imst außerordentlich. „In den Bezirken Imst, Landeck und Reutte gab es schon länger Bemühungen, die Wohnortnaheversorgung von Menschen mit Suchtproblemen zu verbessern. Dass wir dies nun in einer engen Kooperation zwischen medizinischer Behandlung durch die Drogenfachstation B3 des Landeskrankenhauses Hall und eine gute psychosoziale Betreuung durch den Verein Suchtberatung Tirol erreichen, freut mich besonders.“
„Die Substitutionstherapie versucht, opiatabhängige Menschen mit Drogenersatzstoffen medizinisch zu versorgen, ihre Lebensqualität zu verbessern und ihnen, wenn möglich, trotz ihrer Sucht ein weitgehend normales Leben zu ermöglichen. Mit nur einem niedergelassenen Arzt, der Substitutionsbehandlung anbietet, ist die medizinische Versorgung von opiatabhängigen PatientInnen in den Bezirken Imst, Landeck und Reutte ansonsten sehr schlecht. In unserer Substitutionssprechstunde behandeln wir 20 opiatabhängige PatientInnen. Da aber in den Bezirken Imst, Landeck und Reutte rund 45 SubstitutionspatientInnen registriert sind, können wir mit dem jetzigen Angebot auch keine Vollversorgung erreichen“, berichtet Dr. Raphael Linser, Oberarzt an der Station B3 des Landeskrankenhauses Hall. „Für die Suchtberatung in Imst ist es wichtig, dass wir durch diese Kooperation unser psychologisch-soziales Angebot ergänzen. Bei Bedarf können wir Hilfestellung bei der Sicherung finanzieller Versorgung, der Klärung juristischer Angelegenheiten, bei der Arbeits- und Wohnungssuche, bei schulischer oder beruflicher Qualifizierung, oder bei bürokratischen Angelegenheiten wie Formulare und Ämter geben“, so Mag.a Alexandra Pümpel von der Suchtberatung Tirol/Beratungsstelle Imst. Anmeldung und Information: Für die Substitutionssprechstunde ist eine laufende Anmeldung während der Öffnungszeiten der Beratungsstellen Imst, Landeck und Reutte möglich, oder direkt während der Sprechstundenzeit jeden Dienstag, 9-12 Uhr, Ing. Ballerstr. 1/II, 6460 Imst.

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