Wellen der Empörung nach blauem Vorstoß

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Die vorwöchige Pressekonferenz der Imser Blauen hat eine ganze Flut an Entgegnungen ausgelöst. Allen voran setzt sich die Imster Kindergarten-Leiterin Sarah Auer-Spinel gegen die von den FP-Mandataren verkündeten "Fakten" zur Wehr. "Ich weiß wirklich nicht, wo die FPÖ diese Behauptungen her hat, die sich auf den Kindergarten und das benachbarte Asylheim beziehen. Das Ganze ist nämlich erstunken und erlogen. Es hat keine einzige Abmeldung von Kindern gegeben, die in unserem Kindergarten aufgenommen wurden", ärgert sich die engagierte Leiterin in Auf Arzill. Man habe weder bei ihr nachgefragt, noch sei sonst ein Faktencheck durchgeführt worden. "Mein Schwiegervater war selbst ein langjähriger und verdienter FPÖ-Politiker (Stefan Auer, Anm. d. Red.). Er hätte sich für eine derartige Schmutzkampagne auf dem Rücken der Asylwerber und nicht zuletzt auch auf dem Rücken der Kindergartler sicher nicht hergegeben. Wir haben jedenfalls auch von den Eltern noch keine einzige negative Rückmeldung wegen der Nachbarschaft zu Asylheim bekommen", so Auer-Spinell. Es habe drei Abmeldungen in der Kinderkrippe, also der Kleinkinder im Alter von 1 1/2 bis 3 Jahren geben, was aber in Absprache mit den Elteren der Kleinen passiert sei. Das sei ein üblicher Vorgang, wenn sich die Kinder ohne Eltern noch nicht an eine neue Umgebung anpassen können. Auch die Aussage, dass die "Eltern ihre Kinder wegen dem Asylheim zum Kindergarten bringen müssen", löst allgemeine Verwunderung, im besten Fall Erheiterung aus. Es ist nämlich Gesetz, dass Kleinkinder zum Kindergarten gebracht und auch wieder abgeholt werden. Die Mandatare glänzen hier mit Aussagen jenseits jeglicher Kenntnis und Vernunft - so der Tenor.
Auch Kirsten Mayr vom Integrationsbüro in Imst ärgert sich über die ihrer Ansicht nach üble Stimmungsmache der Freiheitlichen: "Aufgrund der jüngsten Zeitungsartikel habe ich mit dem Kindergarten in „Auf Arzill“ Kontakt aufgenommen und mir wurde versichert, dass kein Kindergartenkind, wegen der Nähe des Kindergartens zur Asylunterkunft, abgemeldet wurde."
Das Flüchtlingsheim wurde 2004 mit 70 Personen in Imst eröffnet und war stets in unmittelbarer Nähe zum Sonderpädagogischen Zentrum. Auch mitten im Zentrum von Imst, in unmittelbarer Nähe zum Pflegezentrum und zu weiteren Kindergärten der Stadt Imst sind AsylwerberInnen untergebracht.
"Integration braucht Begegnungen und Integration funktioniert dort am besten, wo Begegnungen stattfinden. Dort wo Separation ist, kann Integration nicht funktionieren. Ich orientiere mich in meiner Arbeit am Integrationskonzept des Landes Tirol. Drei Grundkonzepte sollen diese Integrationspolitik leben: Integration heißt Vielfalt leben, Potentiale nutzen und Integration heißt Zukunft gestalten.
Hervorzuheben ist, dass Integration nicht als einseitige Anpassungsleistung der ZuwandererInnen verstanden wird, sondern als Prozess, der gezielte Maßnahmen und Rahmenbedingungen von der Aufnahmegesellschaft erfordert. In diesem Verständnis ist Integration als Querschnittsaufgabe einer Politik zu verstehen, die auf Gleichstellung der einheimischen und zugewanderten Bevölkerung abzielt. Unsere Aufgabe ist es, Strukturen zu schaffen, die auch der zugewanderten ausländischen Bevölkerung politische Partizipation ermöglicht.
Dies kann nicht mit Separation gelingen", so Mayr.
Sie plädiert: "Geht aufeinander zu und versucht Begegnungen zu ermöglichen. Auch das Integrationsbüro bietet zahlreiche Begegnungsmöglichkeiten mit der zugewanderten Bevölkerung."

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