Zum 70.Geburtstag von Dora Czell - "KAIROS - Bittersüße Bildgeschichten" in der Städt.Galerie Theodor von Hörmann Imst

Dora Czell vor ihrem geöffneten Altar
78Bilder

IMST(alra). Zum Auftakt in das Finale des Ausstellungsjahres 2017 herrschte in der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann in Imst am 16. November ein Besucherandrang wie wohl noch niemals zuvor. Grund dafür war die Vernissage der Tiroler Malerin und langjährigen Kunsterzieherin Dora Czell , die zum 70. Geburtstag mit einer großen Werkschau von mehr als 90 Exponaten einen Einblick auf ihr künstlerisches Lebenswerk gewährte.

"Kairos - Bittersüße Bildgeschichten" - so der Titel der Ausstellung, die sehr stark die unterschiedlichen Themenkreise beschreibt, denen sich Dora Czell im Laufe ihres bewegten Lebens künstlerisch geöffnet hat. Der phantastische Realismus ist stilistischer Keim für das Gedeihen von Czells unverkennbaren Transformationen innerer Befindlichkeiten und äußerer Reize. Eindrücke und Zustände, die vom Auge wahrgenommen - von der Seele jedoch reflektiert werden, fügt die Malerin in ihren Bildern neu geordnet und ihrer eigenen Vorstellung von Harmonie in Farbe und Form entsprechend, zusammen.

Dora Czell schöpft aus dem Leben an sich - die Natur, der Mensch, Beschäftigung mit Religion und Transzendenz. Sie nährt ihre Bilder aus dem Sichtbaren, wie aus dem Fühlbaren, der Leichtigkeit und der Schwere des Seins - dem "Bittersüßen" - und bleibt dabei offen für eine Sprache, die sich in jedem Bild neu definieren darf. Feinsinnig ertastet sie Geheimnisse und Tiefen, bettet die Brüche und Schmerzen des Lebens in den Glanz des Goldes und lässt die symbolische Linderung als letzte Schicht aus der Geschichte strahlen und Neues entstehen.

Die Bilder spiegeln Positionen der zerbrechlichen Schwebe, aber auch der
robusten Erdung - und zeugen vom Selbstverständnis, mit dem Dora Czell
der Vielfarbigkeit des Lebens in sinnlicher, sensibler Intuition Ausdruck verleiht.

Dem Besucher stehen im Foyer und den drei Ausstellungsräumen der Galerie Bilder aus den Themenkreisen - "Neue Frauenbilder", "Späte Abstrakte", "Blumenbilder", "Gold-Bruchbilder", "Schafe, Vögel, Schweine", "Toskana", "Besonderheiten", "Liebespaare", "Frauenbilder", "Meine kleine Familie", "Frühe Werke", "Flügel", "Altar" - zur Entdeckung.

Dem Vernissageabend wurde durch den Auftritt der Schauspielerin Petra Gstrein gleich zu Beginn große Tiefe verliehen - die gebürtige Imsterin trug in berührender Emotion einen Text vor - den die Kunsthistorikerin Gudrun Petrik - Dora Czell und ihrem Wirken gewidmet hat. Der Stimmungsbogen spannte sich in der Musik von Dieter Oberkofler und Karlheinz Rathgeb-Weber fort - an Gitarre und Gesang bot das Duo eine besondere und auf die Künstlerin abgestimmte Auswahl von Liedern, die sich in die "Bittersüßen Bildgeschichten" akustisch feinfühlig einreihten.

Dora Czell selbst beschrieb in ihrer Rede Stationen ihres Lebens - der Stadtplatz in Imst war einst ihr Wohnort und auch Raum für viele menschliche und künstlerische Begegnungen - und somit schloss sich mit der Präsentation der Bild gewordenen Geschichten eines Lebens, ein Kreis durchaus zum richtigen Moment und am richtigen Ort.

Die Begrüßung erfolgte durch Kulturreferent StR Christoph Stillebacher, eine sehr persönliche Ansprache zur Künstlerin und ihrem Schaffen hielt Helmut Walch - er reihte Dora Czell zur Riege der großen Imster Künstler Kopp und Stimpfl - eine Riege, die Czell mit ihrer meisterlichen Arbeit um die Dimension des Weiblichen bereichert. Helmut Walch kehrte die große Gabe der Malerin hervor mit ihrer Kunst von Herz zu Herz zu verbinden und unterstrich die philosophische Botschaft in Dora Czells Werken noch durch das Zitat von Ferdinand Victor Eugène Delacroix: "Ein Gemälde ist eine Brücke, welche den Geist des Malers mit dem des Betrachters verbindet."

Die Ausstellung ist bis 5.Jänner 2018 in der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann in Imst, Stadtplatz 11 zu sehen.
Öffnungszeiten: Do, Fr, Sa 14-18 Uhr
Öffnungszeiten während der KUNSTSTRASSE: 1.12. - 17.12.2017 Do, Fr, Sa, So 14-19 Uhr
Tel. 0664 606 98 205
www.kultur-imst.at

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