Zurück in die Zukunft!

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Neue Bundesregierung, Landtagswahlen, Kammerreform — es ist vieles in Bewegung. „Wenn die relevanten Akteure in Österreich — Bundesregierung, Landesregierung, Kammern und Verwaltungen — ihre Aufgaben richtig machen, kommen wir wieder zurück an die Spitze“, ist WK-Präsident Jürgen Bodenseer überzeugt. Für Bezirksobmann Josef Huber ist die Betriebsflächenvorsorge ein wichtiger Schritt auf diesem Weg.
Die österreichische Wirtschaft ist in den letzten Jahren ins Mittelfeld zurückgefallen. Gründe dafür waren jahrelanger Stillstand, hohe Belastungen und eine ausufernde Bürokratie — alles massive Bremsen für die Leistungsbereitschaft unternehmerisch Denkender. Die boomende Konjunktur und die neuen Rahmenbedingungen seitens der Bundesregierung machen es jetzt möglich, dass der heimische Standort wieder an das Spitzenfeld anschließt. Das Regierungsprogramm enthält zahlreiche Ansätze in die richtige Richtung — die es jetzt mit voller Kraft umzusetzen gilt. „Für Politiker und die Wirtschaftskammer gilt dasselbe wie für Unternehmer: Sie alle müssen ständig nach neuen Entwicklungspotenzialen Ausschau halten. Sich mit dem Erreichten zufriedenzugeben, bringt Stillstand — und der wird auf Dauer zum Problem“, erklärt Bodenseer. Das gilt auch für die Arbeit: „Die wird uns sicher nicht ausgehen — aber sie wird sich verändern. Neue Arbeitsformen und Flexibilität sind keine Bedrohung, sondern bringen neue Chancen mit sich“, ist Bodenseer überzeugt.
Unser Standort kann mit gezielten Justierungen mehr Attraktivität erreichen und nachhaltig sichere Arbeitsplätze bereitstellen. „Es gilt, die wirtschaftliche Artenvielfalt in Tirol aufrecht zu erhalten. Der Mix aus wendigen EPU, engagierten Kleinfirmen, innovativen Mittelständlern und potenten Leitbetrieben ist einer der besonderen Erfolgsfaktoren unseres Standortes — und das quer über alle Branchen“, so Bodenseer.
Die Tiroler Wirtschaftskammer kennt durch tägliche Mitgliederkontakte die Störfelder und Erfolgshemmer für die Unternehmerinnen und Unternehmer und bietet konkrete Lösungsvorschläge für den Weg zurück zum Top-Standort. Die aktuellen Herausforderungen beginnen beim Fachkräftemangel und reichen bis zur flächendeckenden Digitalisierung. „2018 wird zum Jahr der Weichenstellungen. Wir müssen im Heute mit dem Blick auf die Zukunft handeln — dann werden wir stärker denn je. Den Blick zurück überlassen wir besser den Historikern, den Nörglern und Bedenkenträgern“, erklärt Bodenseer.

Betriebsflächenknappheit

Um ein gesundes Wirtschaftswachstum zu gewährleisten, müssen ausreichend Betriebsflächen für eventuelle Erweiterungen und Neuansiedelungen zur Verfügung stehen. Bebaubare Flächen sind in Tirol jedoch generell knapp, was sich zweifellos auch bei den Betriebsflächen im Bezirk Imst widerspiegelt. Es liegt nun in den Händen der Politik, künftig die richtigen Schritte zu setzen. Bestehende Betriebe beim Ausbau zu unterstützen oder Hochwasserschutz zu gewährleisten, damit sich bereits gewidmete Grundstücke nicht in roten Zonen befinden, sind dabei zwei der wichtigsten Themen. Das Land Tirol weist flächendeckend landwirtschaftliche Vorsorgeflächen aus, die dem Erhalt einer nachhaltigen landwirtschaftlichen Versorgung dienen sollen. Die heimische Wirtschaft erkennt dieses Ziel natürlich an, fordert aber im gleichen Maße die Sicherung ausreichender Gewerbeflächen für die Ansiedelung neuer bzw. Erweiterung bestehender Unternehmen. „Die Sicherung einer weiteren gewerblichen Entwicklung muss ebenfalls im Interesse des Landes sein. Aus diesem Grund fordern wir, dass die neue Landesregierung in gleicher Weise ein Programm zur Ausweisung gewerblicher Vorsorgeflächen ausarbeitet“, fordert Bezirksobmann Josef Huber und führt weiter aus: „Viele lokale Betriebe wollen im Bezirk bleiben und in den Standort investieren. Diese sollte man fördern und ihnen das Ausbauen in unmittelbarer Betriebsnähe nicht erschweren.“

Arbeitszeitflexibilisierung

Um den Wirtschaftsstandort Tirol attraktiv zu halten, braucht es außerdem weitere Verbesserungen rund um das Thema Arbeitszeit. Die Arbeitszeitflexibilisierung ist nämlich nicht nur für die österreichische Sozialpolitik von großer Bedeutung, sondern betrifft auch die kleinen- und mittleren Unternehmen (KMU) des Bezirks Imst. „Es geht uns nicht darum, Überstundenzuschläge zu vermeiden oder die Gesamtarbeitszeit zu erhöhen. Die Arbeitszeit soll jedoch besser verteilt werden können und daher ist der Gesetzgeber gefordert, wirtschaftsfreundlichere Rahmenbedingungen zu schaffen“, unterstreicht Bezirksobmann Josef Huber. Flexible Arbeitszeiten sind nicht nur unerlässlich, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, sie sichern auch die Beschäftigung im Bezirk. In Imst wird der Tourismusbetrieb von relativ langen Zwischensaisonen unterbrochen. Das Baugewerbe darf vor Ostern nicht starten und muss aber spätestens mit Wintereinbruch seine Aufträge erledigt haben. Diesen Zeitphasen unterliegen mittlerweile alle daran beteiligten Branchen und deren Betriebsangehörige, d.h. man kann sich nicht aussuchen, bis wann die Aufträge abzuarbeiten sind. „Hätten die Betriebe die Möglichkeit über größere Zeitkonten zu verfügen, dann wäre die Tiroler Wirtschaft in der Lage, mehr Menschen eine fixe Anstellung zu bieten. Zudem ermöglichen längere Arbeitstage den Mitarbeitern auch das Konsumieren von mehr freien Tagen und letztlich auch von längeren Zeiträumen zur Erholung“, so Huber.

Wirtschaftliche Lage in Imst

„Die Wirtschaftsdynamik im Bezirk Imst hält weiter“, zeigt sich Bezirksobmann Josef Huber mit den Investitionsvolumen des abgelaufenen Jahres und den anstehenden Projekten für 2018 zufrieden. Mit dem Baubeginn der Firma Handl Tyrol in Haiming, der Neugestaltung der Imster Innenstadt rund um den Sparkassenplatz, der Fertigstellung der Gewerbehalle der Firma Supersnow GmbH in Roppen sowie dem Millionenprojekt der Firma Interspar im östlichen Einzugsbereich der Stadt Imst konnten kräftige Konjunkturimpulse gesetzt werden. Derzeitige Großinvestitionen von Pfeifer Holz und Hagleitner in den Standort Imst lassen 2018 nicht minder kräftig beginnen. Der Wohnbau, aber auch die Bautätigkeit in der Hotel- und Tourismusbranche boomen. Das neue Rettenbach Restaurant und die James-Bond-Erlebniswelt werden den Bezirk künftig mit zusätzlichen Attraktionen bereichern. Außerdem erhält das Pitztal durch das Regionalwirtschaftliche Programm eine gute Möglichkeit, um wichtige Impulse für eine nachhaltige Entwicklung im Tal zu setzen.

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