Jetzt fahrn wir nach Amerika...

Rudi Heinz vom "Freundeskreis für Pozuzo" präsentierte stolz den schönen Katalog zur Ausstellung
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  • Rudi Heinz vom "Freundeskreis für Pozuzo" präsentierte stolz den schönen Katalog zur Ausstellung
  • hochgeladen von Mag. Monika Himsl

Im Stift Stams wurde am 3. Oktober eine Ausstellung zur Tiroler "Kolonie der Märthyrer" in Pozuzo in den Anden eröffnet. Bewegende Bilder eines "Jakobweges" der besonderen Art.

"Tirol heute - "Fremde" oder "Heimat" "- mit dieser Frage forderte Eva Lunger, die Kuratorin der sehenswerten Ausstellung in der letzten Tafel die Besucher auf, zum Schluss über dieses Land Tirol heute nachzudenken, in dem gerade derzeit viele Flüchtlinge ein neues Zuhause und eine Zukunft für sich und ihre Familien suchen. Die Tafeln im Museum im ersten Stock des Stiftes Stams zeigen in bewegenden Bildern, dass das nicht immer so war.

Zwei lange Reisejahre

Am 16. März 1857 waren etliche Leute von Silz und Haiming auf eine lange und beschwerliche Reise in die Anden aufgebrochen. Es wurde ein "Jakobsweg" der anderen Art. Denn die zu Josefi (19.März) 1957 in Augsburg zusammen getroffenen ca. 180 TirolerInnen und 120 Deutschen kamen erst zu Jakobi, (25. Juli) 1859, in Pozuzo an: mehr als zwei Jahre später! Die Flucht vor Armut, Hunger und Not sowie Unfreiheit kostete viele Opfer und das versprochene Paradies erwies sich als sehr beschwerliche Gegend. So wurde Pozuzo "Ein Wunder von Gottvertrauen und Überlebenswillen"! Und die mitgereisten Geistlichen hatten alle Hände voll zu tun, um das Gottvertrauen aufrecht zu erhalten. Wobei 1868 nochmals ca. 300 Auswanderer nachfolgten.

150-Jahr-Feier

Das Publikumsinteresse war groß. Die Idee zu dieser Ausstellung entstand im Jahr 2009, in dem sich die Gründung des "vergessenen Tiroler Dorfes" Pozuzo im peruanischen Urwald zum 150. Mal jährte. Es gibt einen Katalog zur Schau, in der alle Tafeln mit vielen Bildern des Innsbrucker Geologen Prof. Hans Kinzl (1898-1979), der der Begründer der wissenschaftlichen Forschung über die Tiroler Auswanderer in Lateinamerika war. Der derzeitige Institutsleiter und Dekan Prof. Ernst Steinicke war bei der Vernissage anwesend und stand für Fragen zu den geologischen Tafeln zur Verfügung.

Landecker Gospelchor

Altlandeshauptmann Partl mit Gattin und der Silzer Altdekan Tiefenthaler
Viele der für die Ausstellung verwendeten Materiale sind im Archiv des Stiftes Fiecht, dessen Abt Anselm Zeller ebenfalls anwesend war, mit dem Stamser Hausherrn Abt German Erd. Musikalisch gestaltet wurde die Eröffnung vom Landecker Gospel- und Spiritualchor unter der Leitung von Peter Unterhuber. Die Ausstellung bis 26. Oktober täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Wo: Stift Stams, Stiftshof 2, 6422 Stams auf Karte anzeigen
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