Die Lohnschere schließen!
Graswander-Hainz und Gstrein: „Krawattenpflicht muss bei Lohngerechtigkeit endlich ein Ende haben“
Der Equal Pay Day ist jener Tag, ab dem Frauen statistisch gesehen bis zum Jahresende „gratis“ arbeiten. Österreichweit findet er heuer am 10. Oktober statt. Frauen die ganzjährig Vollzeit arbeiten verdienen also um 22,7% weniger als Männer.
„Im Bezirk Imst ist die Lohnschere noch größer. Um knapp 28% hinken Frauen beim Lohn den Männern hinterher. Die Imsterinnen arbeiten also schon seit dem 21. September gratis. Wir tragen heute Krawatte, um auf diese Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen“, erklären SPÖ-Bezirksfrauenvorsitzende Paulina Gstrein.
Im Vergleich zum Vorjahr haben die Frauen im Bezirk Imst zwei Tage gutgemacht. Von den Tiroler Bezirken findet sich Imst am viertletzten Platz, konstant an drittletzter Stelle liegt Tirol im Bundesländervergleich.
Um die Lohnschere zu schließen, hat Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek einige Initiativen in Sachen Transparenz gesetzt. So müssen in Stelleninseraten Gehaltsangaben gemacht werden und größere Unternehmen Einkommensberichte erstellen. Für mehr Bewusstsein, was frau verdienen sollte, sorgt auch der online verfügbare Gehaltsrechner (www.gehaltsrechner.gv.at ).
„Wir sind auf dem richtigen Weg, aber die Angleichung der Löhne geht uns zu langsam. Was wir brauchen, ist eine optimale Vereinbarkeit von Beruf und Familie mit flächendeckender Kinderbetreuung und einem ausreichenden Angebot an Ganztagsschulplätzen sowie eine Neubewertung von Arbeit. Es ist ja kein Geheimnis, dass „klassische Frauenberufe“ schlechter bezahlt sind als „Männerberufe“. Die Arbeit am Menschen darf nicht weniger wert sein als jene an der Maschine“, fordert SPÖ-Bezirksvorsitzende Karoline Graswander-Hainz.
„Wichtig ist, dass das Thema Gehalt offen angesprochen wird. Wenn die Zahlen am Tisch liegen, können die Unterschiede am ehesten erkannt und behoben werden. Wenn Frauen über ihre Möglichkeiten Bescheid wissen, können sie selbstbewusst ein faires Gehalt fordern“, so Graswander-Hainz.
„Außerdem sollen Kollektivverträge auf versteckte Diskriminierungen überprüft und Karenzzeiten besser angerechnet werden“, schildert Gstrein.
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