Internationale Kajakszene wieder im Ötztal vereint

Extremkajakweltmeister 2013 Joe Morley (GBR) möchte seinen Titel verteidigen. | Foto: Foto: E. Holzknecht
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  • Extremkajakweltmeister 2013 Joe Morley (GBR) möchte seinen Titel verteidigen.
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Oetz (sgh) – Bereits zum siebten Mal in Folge treffen sich vom 2. bis 4. Oktober rund 120 der weltbesten Wildwasserkajaker aus über 20 Nationen im Tiroler Ötztal, um bei einem spektakulären Sprintrennen auf der legendären Wellerbrückenstrecke den adidas Sickline Extreme Kayak World Champion, also den Weltmeister im Extremkajaksprint zu küren.

„Sick Line“ nennen Extrempaddler die perfekte, flüssigste und schnellste Linie stromabwärts. Diese gilt es bei der Weltmeisterschaft auf einer von der Natur mit Höchstschwierigkeiten gespickten Wildwasserstrecke unter Rennbedingungen zu finden.

Der als „Wellerbrücke Rapids“ bezeichnete Abschnitt der Ötztaler Ache ist eine solche Extremstrecke. Der Gletscherfluss hat den Ruf, die Eiger-Nordwand des Wildwassersports zu sein: massives Wildwasser der Stufe 5, das heißt sowohl technisch schwierig, als auch gefährlich. Die Stromschnellen tragen so klangvolle Namen wie „TNT Katarakt“, „Champions Killer“ oder „Champions Killer Minus 1“. Selbst kleinste Fahrfehler haben hier Konsequenzen. Aus diesem Grund wird das Startfeld in zwei Qualifikationsläufen auf einem leichteren Teilabschnitt ausgesiebt. Nur die 48 Besten dürfen am eigentlichen WM-Rennen teilnehmen.

„Einige Wildwasserkajaker, die bei dieser WM starten, befahren auf ihren Expeditionen zum Teil noch extremere Flussabschnitte und viel höhere Wasserfälle. Doch das machen sie vielleicht einmal und da kommt es nicht auf die Zeit an“, erklärt Event Direktor Mike Hamel. „Die adidas Sickline WM testet nicht nur die Fähigkeiten, eine der weltweit schwierigsten Wildwasserpassagen heil runter zu kommen, sondern dabei auch möglichst schnell zu sein. Auf 280 Metern wird den Athleten technisch und konditionell alles abverlangt, das heißt, sie müssen ihr volles Potential auf den Punkt genau abrufen können, Runde für Runde. Sie dürfen sich keinen Fehler leisten und sie müssen extrem fit sein, denn die Schlüsselstellen kommen erst zum Schluss.“

Mit einem beeindruckenden Finallauf sicherte sich im vergangenen Jahr der 25-jährige Joe Morley aus Leeds in Großbritannien den WM Gürtel. Dabei ließ der Engländer nicht nur ein hochkarätiges Feld hinter sich, sondern auch den scheinbar unschlagbaren dreifachen adidas Sickline World Champion Sam Sutton aus Neuseeland. Auch wenn Morleys Siegerzeit von 56,10 Sekunden nicht ganz so schnell war, wie der Streckenrekord (55,73), so reichte es doch, um die Goldmedaille zu gewinnen. Joe Morley tritt im Oktober an, um seinen Titel zu verteidigen, ebenso wie die Silber- und Bronzemedaillengewinner 2013, Daniel Klotzner (ITA) und Egor Voskoboynikov (RUS). Alle drei sind automatisch für das Finale an der Wellerbrücke gesetzt, alle anderen Athleten müssen sich zunächst qualifizieren.

Nur die besten kommen weiter

Die Top 48 treten in einem Head-to-Head’ Format gegeneinander an, das heißt, der schnellste der Qualifikation ‚duelliert’ sich mit Platz 48, der zweitschnellste mit Platz 47, und so weiter. Die Reihenfolge der einzelnen Heats erfolgt im klassischen Turnierraster. Der jeweils schnellere Kajaker eines Laufs kommt in die nächste Runde zusammen mit zwei ‚Lucky Losern’, den zwei Zeitschnellsten der ausgeschieden Athleten. Auch die Top 26 treten wieder im K.O.-System gegeneinander an. Die 13 Athleten, die sich in dieser Runde durchsetzen, kämpfen mit zwei weiteren ‚Lucky Losern’ um Edelmetall.

Die Teilnehmer sind sich einig, dass die adidas Sickline WM einzigartig ist, denn hier treffen die besten Athleten der unterschiedlichsten Kajakdisziplinen in einem Rennen aufeinander: Extrempaddler, Freestyle- und Slalomweltmeister sowie Expeditionskajaker. Durch das Knockout System ist es schwierig, überhaupt ins Finale zu kommen. Jeder der 15 Finalisten, der das schafft, hat die Fähigkeit eine Medaille zu holen.

Safety first

Aus Sicherheitsgründen ist die Wellerbrückenstrecke von den Behörden das ganze Jahr über gesperrt und wird nur für den Zeitraum der adidas Sickline WM geöffnet. Um die bestmögliche Absicherung der Athleten zu gewährleisten, arbeiten Wasserrettung, Bergrettung und das österreichische Rote Kreuz Hand in Hand mit dem veranstaltungseigenen „swiftwater-rescue Team“. „Die Strecke ist buchstäblich überschwemmt mit hochqualifizierten Sicherheitsposten, die innovative Rettungsmittel wie eine redundante Seilbahn einsetzen und die Wellerbrücke zumindest ein Wochenende lang in die sicherste Wildwasserstrecke der Welt verwandeln“, sagt Axel Burkhardt von adidas Global Sports Marketing für Olympic Sports, Cycling und Outdoor. „Die Athleten gehen bei dieser Weltmeisterschaft an ihre physischen und psychischen Grenzen. Wir möchten, dass sie sich ganz auf ihr Rennen konzentrieren können und sich keine Gedanken darüber machen müssen was passiert, wenn sie im 6 Grad kalten Wasser schwimmen.“
Rundum-Service für Athleten

Vor und nach den Rennen werden die adidas Sickline Teilnehmer perfekt umsorgt. Im adidas Reload Center dürfen sich die Athleten das ganze Wochenende kostenlos von Physiotherapeuten und Masseuren behandeln lassen. Der ehemalige Kanu-Weltmeister und Metzger Uli Knittel sorgt an drei Abenden mit reichhaltigen Buffets im Saal Ez und einem herzhaften „Jackson Kayak“ Lunch für das leibliche Wohl der WM-Teilnehmer. Kajakfilmer Olaf Obsommer und andere Kajaklegenden präsentieren bei der Big-O Movie Night am Freitag ihre aktuellen Filme. Und für alle, die nach dem Rennen noch nicht müde sind, rockt DJ Chainsaw bei der legendären Champions Party in Jay’s Cantina in Oetz bis zum Morgengrauen.

GoPro als neuer exklusiver Kamerapartner an Bord

Die Firma GoPro, die ihre kleinen, wasserdichten, stoßsicheren und an der Ausrüstung anbringbaren POV Cameras in über 100 Ländern weltweit vertreibt, ist neuer Partner des Events. Die in Kalifornien ansässige Firma hat die Art und Weise, mit der Konsumenten, Profi-Athleten und professionelle Videoproduzenten aussagekräftige Fotos und Videos aufnehmen, radikal verändert. GoPro stattet alle Finalisten mit einer eigenen GoPro HERO® Helmkamera aus, um neue spektakuläre Bilder des WM-Rennens aus der Sicht des Athleten zu liefern. Bislang gab es die subjektiven Aufnahmen nur von der Kursvorstellung.

Livestream auf EverSport

Auch in diesem Jahr wird das Finale der adidas Sickline WM in mehreren Ländern live im Fernsehen übertragen. Darüber hinaus kann man das Rennen auch live im Internet verfolgen. Die in den USA ansässige Live Streaming Video Plattform EverSport.tv ist neuer Mediapartner des Events. EverSport hat sich zum Ziel gesetzt, Sportfans auf der ganzen Welt zu ermöglichen, Sportveranstaltungen, die in ihrem Land nicht live im Fernsehen übertragen werden, trotzdem legal via Internet oder auf mobilen Endgeräten live zu verfolgen. Kajaklegende Ben Brown (NZL) kommentiert den Livestream.

Mehr Informationen unter www.adidas-sickline.com

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