Aufgepasst: Aggressive Betrüger geben sich als AK Mitarbeiter aus

Seit ein paar Tagen telefonieren sich wieder Betrüger durch die Tiroler Haushalte, wie aufmerksame Konsumenten der Arbeiterkammer in Innsbruck gemeldet haben: Die anonymen Anrufer geben sich als AK Mitarbeiter aus und behaupten, es seien noch Rechnungen aus Lotteriespielteilnahmen offen. Wer die völlig erlogene Geschichte nicht glauben will und sich verbal zur Wehr setzt, wird teilweise äußerst aggressiv unter Druck gesetzt. Sowohl von hochdeutsch sprechenden Anrufern, als auch von solchen mit deutlich ausländischem Akzent wird berichtet. Außerdem dürften die Täter mit einem technischen Trick arbeiten: Die am Display angezeigte Wiener Festnetznummer gehört ursprünglich einer privaten Ausbildungseinrichtung, die mit den Vorfällen allerdings nichts zu tun hat. Die AK Tirol empfiehlt allen Betroffenen: Sofort auflegen und Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle erstatten!

Häufig, aber nicht immer, geben die Betrüger einen angeblichen Vertrag mit einer Lotto-Firma vor und dessen endgültige Kündigung sei nur unter Zahlung eines reduzierten Betrages möglich. Auf den Hinweis eines Konsumenten, dass ihm gar nicht bewusst sei, dass er überhaupt einen laufenden Vertrag hätte meinte der Anrufer: „Das wissen tausende Österreicher nicht!“ und deswegen rufe er an. In einem anderen geschilderten Fall behauptete der Anrufer, die Betroffenen hätten sich für eine Versicherung interessiert, und er könne nun dabei behilflich sein, diese zu erhalten. In einem weiteren Fall kannte der Betrüger offenbar sogar die Kontonummer des Konsumenten und drohte mit Abbuchungen vom Bankkonto, sollten die Forderungen nicht umgehend bezahlt werden.

Die Arbeiterkammer Tirol wird Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck erstatten.

Die Konsumentenschützer der AK Tirol raten:

- Wenn Sie einen derartigen Anruf erhalten, brechen Sie das Gespräch sofort ab, lassen Sie sich auf keine Diskussionen ein und drohen Sie mit der Polizei!
- Außerdem ist äußerste Vorsicht geboten: Geben Sie auf keinen Fall irgendwelche persönlichen Daten (insbesondere auch nicht Bankdaten) bekannt, selbst wenn die Täter behaupten, sie hätten bereits Ihre Daten – dies kann ein Trick sein, um zum Beispiel an die Kontonummer zu kommen!
- Kontrollieren Sie laufend Ihre Kontoauszüge! Sollten die Täter tatsächlich Ihre Bankverbindung kennen und einen Betrag vom Konto einziehen, veranlassen Sie umgehend die Rückbuchung bei Ihrer Bank. Grundsätzlich ist dies innerhalb von 8 Wochen ab Abbuchung ohne Angaben von Gründen möglich. In bestimmten Fällen – zum Beispiel wenn niemals eine Einziehungsermächtigung erteilt wurde – noch länger.
- Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Telefon- und Handyrechnungen! Es wurde bereits von Fällen berichtet, in denen nach solchen Anrufen hohe Kosten für Mehrwerttelefonate entstanden sind. Gegen solche Verrechnungen sollte umgehend ab Rechnungserhalt beim Provider schriftlich Einspruch erhoben werden.
- Denken Sie daran, dass die Telefonnummer des Anrufers, welche Sie auf Ihrem Display sehen, durch technische Tricks nur fingiert sein kann.
- Generell sollte man mit der Bekanntgabe von persönlichen Daten sehr sparsam umgehen, egal ob am Telefon oder im Internet. Falls etwa eine Bestellung durchgeführt wird, sollten nur jene Daten bekannt geben werden, die für die Abwicklung der Bestellung auch tatsächlich benötigt werden!
- Erstatten Sie umgehend Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle!

Die Konsumentenschützer der AK Tirol stehen bei Fragen und Problemen unter der kostenlosen Hotline 0800/22 55 22 - 1818 mit Rat und Tat zur Seite.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.