Tiroler als Tourismus-Pionier in Norwegen

Der Loen Skylift am Nordfjord in Norwegen ist die steilste Pendelbahn der Welt | Foto: Lars Korvald/Loen Skylift
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  • Der Loen Skylift am Nordfjord in Norwegen ist die steilste Pendelbahn der Welt
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  • hochgeladen von Peter Leitner

Unter der Regie von Kurt Bubik wurde im kleinen Ort Loen am Nordfjord ein Aufsehen erregendes Projekt realisiert.

LOEN, IMST (pele). Loen – ein kleiner Ort in Norwegen, direkt am bekannten 106 Kilometer langen Nordfjord gelegen. Was unglaublich erscheint: Obwohl in Loen täglich vier bis fünf Schiffe mit 20.000 bis 25.000 Passagieren vor Anker gehen, gab es bis vor kurzer Zeit dort praktisch keine touristischen Einrichtungen. Ja nicht einmal ein Gasthaus, in dem die Besucher etwas trinken hätten können!

Outdoorprojekt ausgeschrieben

Im Jahr 2009 gab es eine EU-weite Ausschreibung für ein Outdoorprojekt in der Region, das auch im Computer von Kurt Bubik von der Imster Firma HZI landete. Er erinnert sich an seine ersten Informationen, die er später vor Ort erhielt: „Der Tourismus hat dort schon 1855 begonnen. Doch der einzige Programmpunkt bis 2009 waren Gletschertouren. Ansonsten gab es rein gar nichts von dem, was bei uns schon längst zum Standard gehörte.“

Im berühmten Hotel Alexandra, in dem auch immer die Vertreter des Königshauses absteigen, wurden schließlich die Weichen für die touristische Entwicklung in und um Loen gelegt. Bubik: „Nachdem wir den Zuschlag für die Projektumsetzung bekommen hatten, erarbeiteten wir eine Zehn-Punkte-Liste mit den zu realisierenden Vorhaben. Zunächst wurden Spazierwege errichtet, dann folgten auch die Eröffnungen von inzwischen mehreren Gastbetrieben. Und der dritte Punkt war der Bau des bis dahin ersten Klettersteigs in ganz Norwegen!“

Gefragter Klettersteig

Vom Mai 2016 bis November 2016 wurde dieser von rund 17.000 Personen frequentiert. Die Kosten für die Benützung belaufen sich inklusive Bereitstellung der Ausrüstung auf 78 Euro pro Person, wobei in der Regel Gruppen bis zu zehn Personen unterwegs sind.

Nach dem Bau einer spektakulären Hängebrücke folgte schließlich gewissermaßen das Königs-Projekt des gesamten Vorhabens: der Bau der steilsten Pendelbahn der Welt, die auf 1100 Meter führt. Der „Loen Skylift“ wurde erst kürzlich im Beisein von Königin Sonja von Norwegen eingeweiht, die für das Projekt, an dessen Realisierung mehrere österreichischer Firmen wie etwa Doppelmayr beteiligt waren, durchwegs lobende Worte fand. Von Staat, Land, Gemeinde und privaten Investoren wurden rund 60 Millionen Euro dafür locker gemacht.

Mit Preis ausgezeichnet

Obwohl die Realisierung des Gesamtvorhabens – geplant sind bis 2019 etwa auch noch die Errichtung mehrerer Flying-Fox-Anlagen – noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, wurde es bereits mit dem 1. Norwegischen Tourismuspreis ausgezeichnet.

Kein Wunder, dass Kurt Bubik zufrieden lächelt: „Mein einstiger Ausflug nach Norwegen hat sich inzwischen wahrlich bezahlt gemacht.“

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