Praevenire Initiative Gesundheit 2030
Ab sofort gesünder leben
Ein kompetenter Umgang mit der eigenen Gesundheit ist wichtig – doch auch die Politik muss etwas beitragen. Unabhängige Experten machten sich im Rahmen der 4. Praevenire Gesundheitstage in Seitenstetten Mitte Mai Gedanken darüber, wie jene Fähigkeiten gestärkt werden können, die man zur Prävention oder Bewältigung von Krankheiten benötigt. „Menschen, die über eine geringe Gesundheitskompetenz verfügen, nehmen Vorsorgeangebote weniger in Anspruch und brauchen mehr medizinische Notfallbehandlungen“, warnte Jürgen Pelikan von der Gesundheit Österreich GmbH. „Die Gesundheitskompetenz ist ein gesamtgesellschaftliches Problem“, bekräftigte Kai Kolpatzik vom deutschen AOK-Bundesverband. Dieses Problem beginnt schon damit, dass mehr als jeder zehnte Gesundheitsinformationen nicht ausreichend verstehen kann.
Von klein auf gesund
Die Auseinandersetzung mit Prävention sollte so früh wie möglich eingeleitet werden. „Wir müssen im Kindergarten und in der Schule beginnen, uns mit der Frage zu beschäftigen, was man selbst für seine Gesundheit tun kann. Im Wesentlichen sind das Ernährung und Bewegung“, unterstrich Praevenire-Präsident Hans Jörg Schelling. „Eine Studie hat gezeigt, dass 48 Prozent der Befragten sich vornahmen, weniger Zucker zu essen bzw. sich generell gesünder zu ernähren – aber nur 15 Prozent machten es dann tatsächlich. Das Bewusstsein ist da, aber die Bereitschaft, zu handeln, ist gering“, machte Martin Kocher, Direktor des Instituts für Höhere Studien, aufmerksam. Es gebe verschiedene Wege, sich zu einem gesünderen Lebensstil zu motivieren – ein Beispiel: Wer anderen erzählt, was er vorhat, hält sich eher daran.
Vorbeugen statt reparieren
Außerdem müssen politisch die Weichen neu gestellt werden. „Die Gesundheitspolitik muss auch die Aufgabe übernehmen, Versicherungsfällen vorzubeugen, statt nur Reparaturmedizin zu unterstützen“, appellierte Caroline Krammer von der Arbeiterkammer Wien an die Entscheidungsträger. „Interventionsmaßnahmen müssen Versicherte vor dem Ausscheiden aus dem Berufsleben erreichen. In der Praxis findet die Teilnahme an vorbeugenden Programmen leider erst relativ spät statt“, meinte sie. Das Fazit der Diskutanten: Um sowohl Arbeitsplätze als auch den öffentlichen Raum optimal zu gestalten, muss in allen Bereichen an Gesundheit gedacht werden – von baulichen Maßnahmen über Arbeitnehmerschutz bis hin zur Bildungspolitik.
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