Resilienz
Die seelische Abwehr stärken
Die Corona-Pandemie bringt eine ganze Reihe von Begleiterscheinungen mit sich: veränderte Arbeitsbedingungen, Isolation und Einsamkeit oder ungewohntes „Aufeinander-hocken" in Familien sowie Sorgen und Ängste. Das stecken manche leichter weg als andere, ganz kalt lässt die derzeitige Situation aber wohl niemanden, und leicht kann es zu einer „emotionalen Infektion“ kommen.
ÖSTERREICH. Unsicherheit ist ein Gefühl, das Menschen grundsätzlich schwer aushalten können. "Wir sind so gestrickt, dass wir gerne Sicherheit haben. Ungewissheit hingegen kann sich mit der Zeit schwer auf das Gemüt schlagen", so Gerda Miggitsch, Psychotherapeutin in Wien. Wenn wir Angst haben, schüttet der Körper Stresshormone wie Adrenalin oder Cortisol aus. Dauerhaft kann dies zu gesundheitlichen Schäden führen. Deshalb ist es besonders in Krisenzeiten von Bedeutung, nicht nur auf die körperliche, sondern auch auf die psychische Abwehrkraft (Resilienz) zu achten. Diese basiert auf sieben Säulen: Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Aktivierung, Übernahme von Verantwortung, Knüpfen bzw. Etablierung von Netzwerken und Zukunftsplanung. Die einzelnen Säulen sind bei allen Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt. Zu Beginn des Trainings gilt es herauszufinden, welche Pfeiler ohnehin bereits stabil sind bzw. bei welchen noch Ausbaubedarf besteht.
Beispiel Optimismus
Wer immer nur das Schlechte in allem sieht, sollte versuchen, die Antennen für die guten Dinge zu sensibilisieren. Dabei kann beispielsweise ein Glückstagebuch helfen. Dazu nimmt man sich vor dem Schlafengehen ein paar Minuten Zeit, um in sich zu gehen, mindestens drei positive Situationen des Tages zu erkennen und zu notieren. Das können auch Kleinigkeiten sein, etwa das Lieblingslied, das im Radio gespielt wurde, oder die Topfpflanze, die aufgeblüht ist. Anfangs mag das schwierig erscheinen, von Tag zu Tag geht diese Aufgabe jedoch leichter von der Hand.
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