28. Jänner 2013; Jägerballdemo vor der Hofburg in der Wiener Innenstadt
Am Montag Abend fand in der alterwürdigen Hofburg der Traditionelle Jägerball statt.
Wie immer hatten Tier- & Naturschützer etwas gegen das Feiern der Österreichischen Jägerschaft.
Etwa 50 Kundgebungsteilnehmer fanden sich dieses Jahr vor dem Eingang zum Veranstaltungszentrum Hofburg ein.
Veranstaltet wurde die Demo vom Verein gegen Tierfabriken (VGT), der immer wieder massiv gegen die Tierqual eintritt.
Diese Bemühungen haben auch schon viel gebracht wie z.B. die Änderung des Tierschutzgesetzes und führte so zu einem Bundestierschutzgesetz.
Doch auch dieses weist allem Anschein nach noch Lücken auf, denn die Jagt ist großteils von diesem Gesetz ausgenommen. So ist die Jagt immer noch Landesssache und so hat jedes Bundesland eigene Bestimmungen.
Auch wenn es das Bundesjagtgesetz gibt, so ist darin kaum der Tierschutz berücksichtigt, nur die so genannte Hege der Tiere im Revier, was ein ziemlich dehnbarer Begriff ist.
So fordern die Tierschutzorganisationen, darunter auch der VGT, dass auch die Jagt entsprechend einheitlich geregelt wird und darüber hinaus zumindest Teile davon in das Bundestierschutzgesetz übernommen werden.
Noch lieber wäre den Aktivisten jedoch die gänzliche Abschaffung der Jagt, da sie diese als unnötig ansehen.
Die Natur reguliert sich von selbst, argumentieren die Demonstranten u.a. mit Videos vor Ort.
Dies mag vielleicht in vielen Bereichen auch zutreffen, doch gibt es auch Überschüsse an Tieren, da nach Ausrottung von Wolf & Bär natürliche Feinde fehlen, die Bestände natürlich in der Waage halten.
Doch die Videos zeigen auch gravierende Missstände auf die in der Jagt begangen werden, ebenso wie den Faktor Wirtschaft.
So werden Jagten teuer verkauft oder Gäste zu Jagten eingeladen.
Dies führt zur Wettbewerbsverzerrung sowie zu dem verdacht der Korruption, wie derzeit laufende Korruptionsprozesse immer wieder aufzeigen.
Unbestreitbar ist die Notwendigkeit der Jagt, wie die Jagtverbände auch immer wieder argumentieren. Doch wird auch immer wieder Schindluder mit der Jagt betrieben, wie auch immer wieder aufgedeckt wird. Geht es doch auch um Viel Geld, Lobbying und teilweise auch um den Spaß - was so nicht einzusehen ist!
Jagt muss der so genannten Hege dienen und nicht dem Spaß oder der Wirtschaft.
Am Jägerball waren auch ein paar wenige Promis , wie z.B. Franz Klammer aber auch Prominenz aus Wirtschaft & Politik sowie Heer zu finden.
Was natürlich zu großem Unmut bei den Demonstranten, was auch lautstark kund-getan wurde.
Leider ließen sich auch Provokationen von Seiten der Jägerschaft nicht ganz vermeiden. Doch zu wirklichen Konfrontationen kam es dabei nicht, da dies die anwesenden ca. 20 Polizisten zu verhindern wussten.
Aber es wurde vor allem gegen Schluss der Demo durchaus auch konstruktiv diskutiert, was auch von den Kundgebungsteilnehmern
wohlwollend aufgenommen wurde.
So verlief der Abend bis zum Ende der Kundgebung nach 23:00 Uhr großteils lautstark aber friedlich.
Dies auch weil sich beide Seiten relativ kultiviert verhielten und bei den Demonstranten wohl die Kälte ihren Tribut forderte, waren es doch gegen Ende der Demo grade mal noch so 10 Leute die eisern aushielten.
So wird Meinungsfreiheit gelebt und beide Seiten respektierten großteils einander bzw. wurde die Demo von den meisten Ballgehern einfach ignoriert.
So dauerte der Ball bis in die frühen Morgenstunden bzw. lud man dann noch zur „Ballafterparty“ ins Volksgarten, gegenüber der Hofburg, wo sich vor allen dann nach 24:00 Uhr die eher Jungen Ballgeher trafen, während man in der Hofburg noch Walzer usw. tanzte.
E. Weber
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