Innere Stadt
Aus einer Übung zur Bergung im Schacht wurde ein Ernstfall
Regelmäßig führt die Wiener Berufsfeuerwehr Übungen durch. Am 12. Mai 2022 wurde aber aus einer Übung ein "Ernstfall".
WIEN/INNERE STADT. Die Wiener Feuerwehr ist nicht nur für das Löschen für Brände zuständig. Sie rücken auch aus, wenn Tiere oder Menschen geborgen werden müssen. Etwa wenn eine Katze nicht mehr vom Baum kommt oder wenn ein Mensch in einen Schacht gefallen ist.
Um bei solchen Einsätzen wirklich fit zu sein, benötigen die Höhenretter der Berufsfeuerwehr natürlich regelmäßige Übungen, denn all zu oft tritt der Ernstfall ja Gott sei Dank nicht ein. Eine solche Übung war nun für Donnerstag, 12. Mai, angesagt.
Statt Übung echte Bergung
Kurz bevor die Höhenretter in der Inneren Stadt loslegen wollten, erhielten sie einen Hilfe-Ruf: Einem kleinen Bub fiel beim Spielen der Verlobungsring seiner Mama durch ein Gitter. Der Versuch, den Ring selbst zu holen war erfolglos. Nicht zuletzt, weil das Kleinod in einem zehn Meter tiefen Schacht lag.
Die Mutter war verzweifelt, denn für die Ukrainerin besitzt der Ring eine besondere Bedeutung: Ihr Verlobter befindet sich noch in der Ukraine.
Abstieg in den Schacht
Kurzerhand verlegten die Höhenretter der Berufsfeuerwehr Wien ihre Routine-Übung von der Zentralfreuerwache Am Hof in die Innenstadt und bereiteten damit der vor dem Krieg geflüchteten Frau eine riesige Freude.
Aus der ursprünglichen Übungsannahme, ein Tier aus dem Schacht zu bergen, wurde nun der Ernstfall: den Verlobungsring zurückzubringen. Dazu wurde ein Höhenretter an einem Seil mit einer Akku-Winde in den engen Schacht abgelassen.
Der Einstieg erfolgte durch eine noch engere Öffnung. Unten angelangt, suchte der Feuerwehrmann unter sehr beengten Platzverhältnissen, bis er das vermisste Kleinod endlich fand. Die verzweifelte Ukrainerin war überglücklich und bedankte sich überschwänglich bei ihren Rettern.
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