Verkehrskonzept
Das ist für den Verkehr in der City geplant
Eine "autofreie City" kursiert derzeit durch alle Medien. Dabei soll von autofrei gar keine Rede sein. Gäste sind nach wie vor willkommen, sollen aber in der Garage parken.
INNERE STADT. Bereits seit zwei Jahren arbeiten die ÖVP, die SPÖ, die Grünen und Neos gemeinsam an einem neuen Verkehrskonzept in der Inneren Stadt. Auch die Bezirksbewohner und Experten der TU wurden darin eingebunden, um ein möglichst ausgereiftes Konzept zu präsentieren. "Wir haben auf eine langfristige, nachhaltige Lösung hingearbeitet", erklärt City-Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP).
Anlass war das Anrainerparken selbst. "Wir haben gewusst, dass die Anrainerparkplätze allein keine Lösung für den Bezirk sein können", so Figl. Dafür sei der Druck auf den öffentlichen Raum viel zu groß, da die Innenstadt ein Schmelztiegel unzähliger Interessen sei. Schließlich war es aber Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne), die dem City-Bezirksvorsteher eine Möglichkeit präsentierte, wie man den Verkehr im Ersten noch vor der Wien-Wahl stark reduzieren könnte.
"Autofreie City" hat sich als Bezeichnung für das neue Konzept durchgesetzt, die man jedoch nicht wörtlich nehmen darf. "Anrainer, Zulieferer, soziale Dienste und viele mehr dürfen natürlich weiterhin in die Innere Stadt fahren", betont Figl. Nicht nur die teils schon aus dem Anrainerparken bekannten Ausnahmen dürfen weiter in die Stadt. Grundsätzlich können Besucher auch künftig ins Zentrum fahren, jedoch nicht an der Oberfläche parken. "Gäste sind natürlich weiterhin herzlich willkommen, nur bitten wir diese, in den Garagen zu parken", so Figl. Gespräche mit den Betreibern sind bereits im Gange. Davon verspricht man sich die gewünschte Reduktion des Durchzugsverkehrs.
Beteiligung noch am Laufen
Welche Auswirkungen diese Maßnahmen auf die City selbst und die umliegenden Bezirke haben werden, muss genau geprüft werden. "Wir haben im Bezirk beschlossen, dass wir auf jeden Fall eine Machbarkeitsstudie haben wollen", so Figl. Ein dazugehöriges Verwaltungsverfahren soll dafür sorgen, dass alle Interessen gehört und berücksichtigt werden. Auch die Bürger können sich weiter beim Bezirk melden. "Wir sammeln nach wie vor Meinungen und Vorschläge und versuchen, diese zu berücksichtigen", so der Bezirksvorsteher.
Auch SPÖ-Spitzenkandidatin Lucia Grabetz fordert Maßnahmen, die das Konzept begleiten sollen. "Mit der Einführung einer Verkehrsberuhigung muss sofort mehr Platz für Fußgänger geschaffen werden", so Grabetz. Dieser Forderung kann Figl aber nichts abgewinnen: "Jetzt die Innere Stadt umzugraben, halte ich für wenig sinnvoll. In erster Linie geht es um Verkehrsberuhigung", sagt Figl.
Auch Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) steht dem Vorhaben skeptisch gegenüber. Zwar sei er für eine Verkehrsberuhigung, allerdings müsse man sich die Auswirkungen genau ansehen und "von Schnell-schnell-Aktionen Abstand nehmen". Bis Mitte Juli sollen alle zu Wort kommen und die Studie beendet sein. "Dann wollen wir jedes halbe Jahr die Auswirkungen evaluieren und Entscheidungen über bauliche Maßnahmen treffen", so Figl.
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