Begegnungszone
Die neue Rotenturmstraße ist eröffnet, allerdings ohne Bezirksvorsteher
Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) eröffnete die neue Begegnungszone Rotenturmstraße. City-Chef Markus Figl (ÖVP) blieb der Eröffnung fern. Er ortet weiterhin ungeklärte Fragen.
INNERE STADT. Der letzte Stein wurde gelegt, die letzte Bank aufgestellt und die Brunnen in Betrieb genommen: Die Rotenturmstraße ist endlich fertig. Damit hat die Innere Stadt ihre neueste Begegnungszone. Eröffnet wurde sie von Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne): "Ich freue mich diese rundum gelungene Begegnungszone der Bevölkerung zu übergeben."
Wer gefehlt hat war aber Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP). Er boykottierte die Eröffnung, da es einige Ungereimtheiten bei der Realisierung gab. "Ich finde es sehr schade, dass er nicht erschienen ist. Ich hätte die Straße gerne mit ihm eröffnet", sagt Hebein. Persönliche Einladungen habe sie öfter ausgesprochen.
City soll Wohnbezirk bleiben
Schon vor Baubeginn gab es Proteste vonseiten des Bezirks. Bürger hätten von Beginn an eingebunden werden sollen, wenn es nach Figl gegangen wäre. "Es ist wichtig, die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner zu Beteiligten zu machen! Stattdessen hat die damals amtierende Vizebürgermeisterin Vassilakou (Grüne, Anm.) das Projekt nach dem Motto 'Speed kills' einfach durchgezogen", klagt Figl.
Gerade hier ortet der Bezirkschef einige Probleme, die schon mit den ersten Ideen begonnen haben. "Es geht nicht an, dass die Umgestaltung eines Straßenzuges bejubelt wird, weil es für die Touristenmassen angenehmer wird. Der Erste Bezirk soll ein Wohnbezirk mit entsprechender Wohnqualität bleiben!“, führt Figl aus.
Neue Schleichwege durch den Ersten?
Die Entschleunigung sollte mit der Begegnungszone erledigt sein, allerdings befürchtet Figl, dass sich nun andere Durchzugsstraßen herauskristallisieren werden. “Die monatelange Totalsperre der Rotenturmstraße war eine enorme Belastung für die anderen Straßenzüge – Bauernmarkt, Fleischmarkt, Laurenzerberg. Die Bewohner befürchten zurecht, dass sich diese Route als Schleichweg etabliert“, so der Bezirkschef.
40 Parkplätze wurden im Zuge des Umbaus geschleift. Ersatz innerhalb des Bezirks gibt es nicht. "Es wurde noch nicht erklärt, wie man diese Verdrängung kompensieren will", sagt Figl. Damit wandert viel Verkehr in die Seitengassen, wie etwa den Fleischmarkt oder den Hohen Markt. „Die Innenstädter werden aus ihrem eigenen Bezirk gedrängt“, so Figl. Hebein versucht aber zu entschärfen und betont, dass sie eine gute Gesprächsbasis mit dem City-Chef hat und dass bereits Gespräche über eine neues Verkehrskonzept laufen. Dieses wird zusammen mit den Bewohnern entwickelt.
Freude gibt es hingegen bei SP-Bezirksvize Mireille Ngosso: "Ich bin total begeistert von der neuen Rotenturmstraße und freue mich, dass es nun mehr Platz für Fußgänger gibt. Die Rotenturmstraße erstrahlt in neuem Glanz!"
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