Rauchverbot in der Gastronomie
Raucherdemo vor dem Parlament?
Seit 1. November darf in Lokalen nicht mehr geraucht werden. Die Aktivisten der Facebook-Gruppe "Room to smoke" wollen sich nicht damit abfinden und protestieren.
INNERE STADT. Ganz Österreich hält sich an das Rauchverbot in der Gastronomie. Ganz Österreich? Nein, eine kleine Facebook-Gruppe plant am Samstag, 23. November, eine Demo in der Wiener Innenstadt gegen das Rauchverbot. Die rund 9.000 Mitglieder von "Room to smoke" (Anfang November waren es noch rund 5.000 Mitglieder) diskutieren auf Facebook intensiv über die Folgen des Rauchverbots und was sie dagegen tun könnten.
Als viele Wirte in den letzten Tagen ankündigten, neue Winterschanigärten einzurichten und damit den Rauchern entgegenkommen zu wollen, sorgte das in der Facebook-Gruppe für helle Begeisterung. Nun will man am 23. November vor dem Parlaments-Ausweichquartier am Heldenplatz gegen das Rauchverbot in gastronomischen Betrieben demonstrieren.
Das Rauchverbot funktioniert gut
Seit fast zwei Wochen darf nun in Lokalen schon nicht mehr geraucht werden. Nach anfänglicher Skepsis häufen sich nun die Berichte über gute Erfahrungen: "Wir haben seither mehr als 1.400 Kontrollen durchgeführt", erklärt Alexander Hengl, Sprecher des für die Lokalkontrollen zuständigen Wiener Marktamts. "Dabei kam es zu elf Anzeigen. Die meisten halten sich an das Rauchverbot." Die angedrohten Strafen sind auch empfindlich hoch: 800 Euro müssen Wirte zahlen, wenn in ihren Lokalen geraucht wird - im Wiederholungsfall drohen 10.000 Euro Strafe.
Die Demo wird skeptisch beäugt
Über Umsatzrückgänge beklagen sich Betreiber von sogenannten Shisha-Bars, in denen Wasserpfeifen geraucht werden - schließlich ist das Rauchen in solchen Etablissements wohl der Hauptzweck des Besuchs. Stefan Ratzenberger, der Sprecher der Nachtgastronomen, zeigt sich ob der Demo-Pläne skeptisch: "Ich weiß nicht, ob das was bringt. Ich gehe eher nicht hin."
Einige Nachtlokale kündigten bereits im Vorfeld an, nach der Einführung des Rauchverbots zuzusperren - so etwa das Nachtpub "Raymond's" in Mariahilf.
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