Facebook-Terror an Schulen
Langeweile oder Machtkämpfe: Cyber-Mobbing ist steigend. Die Polizei setzt auf Aufklärung.
Lena musste die Schule wechseln – ihr einziger Ausweg. Ihr Outfit, sie kleidete sich extravaganter als ihre Mitschüler, wurde der 13-Jährigen zum Verhängnis.
Mitschüler mobbten Lena – und das fast rund um die Uhr. Eine Lena-Hass-Seite wurde auf Facebook gegründet, peinliche Fotos und Videos verbreitet, Beschimpfungen und Lügen gepostet.
Cyber-Mobbing – der neue Negativ-Trend an Schulen.
Schwere Delikte selten
Eine Erhebung an 200 Wiener Schulen im Vorjahr ergab, dass 38 Prozent der befragten Bildungsstätten Probleme mit Mobbing und Cyber-Mobbing haben. An erster Stelle rangiert Sachbeschädigung mit 39 Prozent. Drohungen gegen Lehrer liegen bei neun Prozent. Schwere Delikte, wie Raub, Waffen- und Drogenbesitz, liegen unter der Fünf-Prozent-Marke.
Aufklärung hilft
"Der Leidensdruck der Opfer ist groß", weiß Andreas Pemmer, Landeskriminalamt Wien.
Pemmer und weitere 110 Beamte sind an 200 Wiener Schulen für Kriminalprävention zuständig. Das Projekt "Click und Check", das mit dem Stadtschulrat initiiert wurde, klärt Jugendliche der achten Schulstufe über die Gefahren des Internets auf. "Die Situation hat sich an jenen Schulen deutlich verbessert, wo wir Präventionsprojekte gestartet haben", sagt Pemmer. Cyber-Mobbing ist kein Kavaliersdelikt. Das Anti-Stalking-Gesetz gilt auch in der virtuellen Welt.
Hilfe für Schüler
Jugendliche können sich auf der Internetseite http://www.saferinternet.at informieren, wie sie sich vor Cyber-Mobbing schützen und was sie dagegen tun können.
Wichtig ist, nicht auf Drohungen zu reagieren und mit Erwachsenen darüber zu sprechen.
Kostenlose Hilfe gibt's bei Rat auf Draht (http://www.rataufdraht.at) unter der Nummer 147 (ohne Vorwahl).
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