Warnung vor Engpass
Hilfsorganisationen fordern eine dringende Personaloffensive

Bei der derzeitigen Entwicklung könnte der Bedarf an Pflegekräften ab spätestens 2024 nicht mehr gedeckt werden, warnen Hilfsorganisationen. | Foto: Peter Urban
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  • Bei der derzeitigen Entwicklung könnte der Bedarf an Pflegekräften ab spätestens 2024 nicht mehr gedeckt werden, warnen Hilfsorganisationen.
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Nachdem am Montag die Bundesregierung den Startschuss für die Pflegereform im kommenden Jahr ankündigte, präsentierten Hilfsorganisatoren am Mittwoch ihre Forderungen für den Pflegebereich. Das Fazit: Ohne Personaloffensive wird das Pflegesystem auf Dauer nicht funktionieren. 

ÖSTERREICH. In der öffentlichen Debatte gilt der Pflegesektor als personelle Mangelzone. Das trifft jedoch nur auf den demografisch bedingten Mehrbedarf zu. Die Branche gehört in Wirklichkeit zu jenen mit dem stärksten Zulauf an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dennoch herrscht bereits jetzt ein Mangel, der sich auf Grund des berechenbaren Mehrbedarfs, welcher aus dem demografischen Wandel und einer kommenden Pensionierungswelle resultiert, massiv zuspitzen wird. "Wir haben das Gefühl, dass die Dramatik der Lage noch nicht ganz klar geworden ist", sagte Elisabeth Anselm, Geschäftsführerin des Hilfswerk Österreich und aktuell Vorsitzende der BAG bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. So werden bis 2030 insgesamt 75.000 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pflegebereich benötigt. 

Um die Zahl der Absolventen zu steigern, schlägt Caritas Präsident Michael Landau vor: „Der Zugang zu einer Pflegeausbildung muss für alle möglich sein, die diesen wichtigen, zukunftssicheren und wunderbaren Beruf erlernen möchten. Der Schulversuch der fünf­jährigen Ausbildung für die Pflegefachassistenz war ein wichtiger erster Schritt und ich wünsche mir, dass wir bald vom Piloten in die Fläche kommen.“ Den Auszubildenden dürfe kein finanzieller Nachteil entstehen. Landau forderte daher eine Übernahme der Kosten für Ausbildung und Lebensunterhalt. 

Fehlende Pflegekräfte sind ein großes Problem."Die Dramatik ist noch nicht klar geworden", kritisierte Caritas, Diakone, Hilfswerk, Rotes Kreuz und Volkshilfe sicher. | Foto: Martin Lengauer/Hilfswerk
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Pflegeberufe für Umsteiger attraktiveren

Interessierten für einen Pflegejob müsse man auch entgegenkommen, indem das Einkommen von Quereinsteigern während der Ausbildung abgesichert wird, forderte der Direktor der Volkshilfe, Erich Fenninger. Viele Menschen, die durch Corona arbeitslos sind oder durch die fortschreitende Digitalisierung arbeitlsos werden, sollte man für den Pflegebereich gewinnen. „Hier muss aktive Arbeitsmarktpolitik ansetzen und Um- und Wiedereinsteiger/innen den Wechsel in die Pflege und Betreuung auch finanziell ermöglichen“, so Fenninger. Zudem gebe es auch viele pflegende Angehörige, die in der häuslichen Pflege ihre Liebe für die Betreuungsarbeit entdeckt haben.

Personalschlüssel und faire Bezahlung

Wichtig sei es auch, die Arbeitsbedingungen für die aktuell Beschäftigten in der Branche zu verbessern. Dabei müsse man an dem veralteten Personalschlüssel ansetzen, so die Direktorin der Diakonie, Maria Katharina Moser. Auf eine Pflegerin oder einen Pfleger müssten weniger Betreute kommen als derzeit. Hier brauche es eine österreichweit einheitliche Berechnungsmethode, die auch die Art der Erkrankung der Betreuten berücksichtigt. Demenzkranke brauchen mehr Unterstützung als körperliche Kranke, betonte Moser. Außerdem ortet sie einen Verbesserungsbedarf bei der Bezahlung. Die Hilfsorganisationen würden zwar gerne mehr bezahlen, jedoch "machen wir als gemeinnützige Vereine keine Gewinne, die wir an die Mitarbeiter weiterreichen können", erklärte Moser.

100.000 Pflegekräfte bis 2030 notwendig
Bei der derzeitigen Entwicklung könnte der Bedarf an Pflegekräften ab spätestens 2024 nicht mehr gedeckt werden, warnen Hilfsorganisationen. | Foto: Peter Urban
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