Public Artists
Leistbare Kunst in der "Volksgalerie"
Thomas Leimer will jungen Künstlerinnen und Künstlern in einer neuen City-Galerie mehr Platz bieten. Mittels Crowdfunding sollen die nötigen Mittel zusammenkommen.
WIEN/INNERE STADT. "publicartists" heißt die Galerie von Thomas Leimer, die er zusammen mit seiner Partnerin Polina Milikina betreibt. Vor einem Jahr hat er seinen Job im Handel aufgegeben und sich der Kunst verschrieben. In der Josefstädter Laudongasse 58 stellt er Werke weitestgehend unbekannter Künstler aus, die den Einstieg in die Welt der Galerien sonst eher nur schwer schaffen würden. "Ohne akademischen Titel ist es fast unmöglich, ausgestellt zu werden", erklärt Leimer.
Der Knackpunkt dabei ist auch die Preisentwicklung: Wenn Sammler 10.000 Euro für ein Bild ausgeben, erwarten sie sich eine Wertsteigerung, die bei semiprofessionellen Künstlern nicht garantiert ist. "Ich möchte leistbare Kunst für alle bieten – ohne elitäres Gehabe", sagt Leimer. Das schlägt sich auch preislich nieder: Zwischen 80 und 2.000 Euro bezahlt man für ein Kunstwerk aus der Galerie.
Ausstellung statt Provision
Das Konzept hinter "publicartists" ist simpel: Statt wie sonst üblich eine Provision zu verlangen, zahlen die Künstler einen kleinen Beitrag ein und erhalten dafür einen Ort, an dem sie ihre Bilder ausstellen können. "Wenn ein Bild verkauft wird, geht der Erlös zu 100 Prozent an die Künstler", erklärt Leimer.
Nach einem Jahr wird es nun Zeit für einen Umzug. Ein Geschäftslokal in der Nähe des Volksgartens mit dem Namen "Volksgalerie Wien" soll die neue Heimat der Galerie werden. Dafür braucht Leimer Unterstützung. "Alleine um die Kaution und die Renovierungsarbeiten zu finanzieren, sind um die 40.000 Euro notwendig", so Leimer. Deswegen hat er auf der Plattform Kickstarter eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. "Alles oder nichts", so die Devise. Kommt nicht genug Geld zusammen, wird es nichts mit der neuen Galerie.
Prestige in der Wiener City
Aber warum der Umzug? "Es geht um Wertschätzung. Wenn jemand sagen kann, seine Werke wurden im 1. Bezirk ausgestellt, ist das sicher ein Sprungbrett", sagt Leimer. Außerdem sei es eine simple Platzfrage: "Derzeit stelle ich alle zwei Wochen zwischen 10 und 15 Künstler aus. In der neuen Galerie wären es doppelt so viele."
Der alte Standort in der Laudongasse soll erhalten bleiben. "Für Workshops, Kunsttherapie und vieles mehr. Ich habe schon viel geplant", so Leimer. Alle Ausstellungen kann man auch virtuell besuchen. Infos dazu unter www.publicartists.online. Die Crowdfunding-Kampagne findet man auf www.kickstarter.com.
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