Nach Rechtsstreitigkeiten
Neue Lokale am Donaukanal eröffnen diesen Sommer
Es tut sich was am Donaukanal: Ein Rechtsstreit sorgte für Verzögerungen bei den neuen Pachtverträgen. Nun gibt es eine Teillösung: kommenden Sommer können die neuen Betreiber ihre Lokale eröffnen – wenn auch in kleinerer Version.
INNERE STADT/LEOPOLDSTADT. Der Donaukanal hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Hotspot der Wiener entwickelt. Grund dafür war die Revitalisierung durch einige Lokale und Freizeitbetriebe, die sich lange hielten und immer wieder Neuerungen präsentierten. 2017 brachte ein kritischer Bericht des Rechnungshofes bezüglich niedriger Entgelte und intransparenter Pächterauswahl Veränderungen. Die Folge: Die Verträge wurden neu ausgelegt, entsprechend angepasst und sechs Flächen am Donaukanal neu ausgeschrieben.
Drei der Flächen (Central Garden, Hafenkneipe und Feuerdorf) wurden erneut an die bestehenden Betreiber vergeben. Weniger Glück hatte Pächter Gerry Ecker, der das Badeschiff, den Bereich vor dem Badeschiff, die Adria Wien und die Fläche des Tel Aviv Beachs innehatte.
Gerichtsverfahren verloren
Mit Ausnahme des Badeschiffs ging Gerry Ecker bei der Neuvergabe der Flächen leer aus. Doch wollte er sich nicht mit dieser Entscheidung abfinden, ging vor Gericht und weigerte sich, seine Flächen abzugeben.
Das erste Gerichtsverfahren verlor er nun, wie er selbst bestätigte. "Wir müssen das Urteil akzeptieren. Stadträtin Ulli Sima hat ihr zerstörerisches Werk bis zum Ende durchgezogen. Eine Betriebsanlage wurde auseinandergerissen und das hat weitgehende Folgen", so Ecker. Die Fläche vor dem Badeschiff hat der Alt-Pächter schon fast geräumt, aufgeben will er aber trotzdem nicht. "Wir werden versuchen, das Badeschiff so aufzustellen, dass es auch so funktioniert. Uns bleibt nichts anderes übrig, aber wichtige Infrastrukturteile fallen eben weg."
Übernommen wird die Fläche von Stephanie Edtstadtler, die bereits das "Café Fräulein’s" in der Lerchenfelder Straße (7.) betreibt. Am Donaukanal eröffnet sie "Fräulein’s fabelhafter Sommergarten". Allerdings in abgespeckter Variante, denn der volle Betrieb wird sich erst mit der Sommersaison 2021 ausgehen.
Adria-Verfahren läuft noch
ANoch ist nicht alles verloren für Gerry Ecker – zumindest für die Fläche der Adria Wien. "Die Verfahren, die das Glashaus und die Terrassen betreffen, laufen noch," erzählt er. "So lange es noch geht, werden wir dort unseren Betrieb weiterführen und hoffen, dass wir in diesem Fall mit unseren rechtlichen Argumenten durchkommen. Aber die Stadträtin versucht, uns mit aller Macht zu vertreiben."
Auf der Fläche der Adria Wien wollen David Figar und Ergo Seiler mit dem Lokal "Figar macht Urlaub" durchstarten. Ob und wann es aufsperren wird, steht noch nicht fest. "Es gibt noch einen Gerichtstermin, erst dann kann ich Näheres bekanntgeben", so Figar.
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