Franz-Josefs-Kai
Schluss mit Radlerstau vor der Urania
Die Kreuzung Franz-Josefs-Kai und Aspernbrücke wird endlich freundlicher für Fahrradfahrer. Eine neue Ampelregelung sorgt für Entlastung auf der kleinen Verkehrsinsel zwischen Ring und Brücke.
INNERE STADT. Schon im August hat die Radlobby Wien auf die problematische Situation bei der Urania aufmerksam gemacht. Kommt man aus der Richtung des Stadtparks zur Aspernbrücke heißt es "bitte warten", denn den Franz-Josefs-Kai können weder Radler noch Fußgänger in einem Zug überqueren.
Dabei sammeln sich alle auf der Verkehrsinsel mitten am Kai. Zu den Stoßzeiten ist die Insel heillos überladen und man steigt sich gegenseitig auf die Füße. "Wir haben mit Abstand die meisten Beschwerden über diese Verkehrsinsel", sagt Martin Blum, Fahrradbeauftragter der Stadt Wien. Darum gab es im diesjährigen Sommer auch eine Protestaktion.
Endlich Entlastung
Die Situation soll sich jetzt aber schlagartig ändern. Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) hat die Proteste gehört und sich der Sache angenommen. "Wir haben die Prüfung bei der Magistratsabteilung 33 (Wien leuchtet) eingeleitet und sind zu einer relativ schnellen Lösung gekommen", so Hebein.
Das Zauberwort lautet "Ampelphasen". Die MA 33 hat über Wochen hinweg den Verkehr an der Kreuzung analysiert und durch eine kleine Anpassung ist das bequeme Überqueren nun endlich möglich. Im Endeffekt haben die Radler und Fußgänger bei guter Verkehrslage zwei – sehr wertvolle – Sekunden länger Grün. "Es darf sich am Franz-Josefs-Kai nicht stauen, dann schaltet die Ampel automatisch länger", erklärt MA-33-Abteilungsleiter Harald Bekehrti. Das ist aber erst durch das neue intelligente Ampelsystem möglich.
Tunnelbau vom Tisch
"Wichtig war mir, eine schnelle und vor allem gute Lösung für Radfahrer zu finden", sagt Hebein, Stadträtin für Stadtentwicklung. Auch große Bauvorhaben, wie etwa die Schleifung einer Spur oder sogar Tunnelbauten, waren im Gespräch. Diese sind damit aber vorerst vom Tisch. "Es gibt sehr viele Stadtentwicklungsprojekte, die höhere Priorität haben. Allein im Ersten mit Rotenturmstraße, Schwedenplatz und Michaelerplatz steht einiges auf dem Plan", sagt Hebein.
Für Martin Blum ist diese Maßnahme ein Erfolg. "Wir freuen uns natürlich sehr, dass es so schnell eine Lösung für die Kreuzung gibt", sagt Blum. Damit ist die Arbeit an dieser Kreuzung aber noch nicht erledigt. "Mit diesem ersten Schritt können auch die nächsten Problemstellen in Angriff genommen werden", meint Blum. So sei der Radweg entlang der Urania etwa zu schmal.
Beim Lokalaugenschein bewährt sich die neue Regelung. Viele Radfahrer überqueren in einem Schwung die Kreuzung. Andere bleiben hingegen aus Gewohnheit stehen, obwohl sie fahren könnten, "aber daran muss man sich erst gewöhnen", lacht der Fahrradbeauftragte.
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