Simmering: Am Trampfelpfad zur Post
Weil es keinen Durchgang von der Krausegasse 7 zum Exenbergerweg gibt, nehmen viele die Abkürzung über die Wiese.
Anrainer Johannes-Maria Lex hätte gerne einen offiziellen Durchgang.
(siv). "Als die Bebauung auf den Mautner-Markhof-Gründen geplant wurde, gab es eine Informationsveranstaltung. Dabei habe ich es so verstanden, dass ein Durchgang von der Krausegasse 7 auf den Exenbergerweg geplant ist. Ich bin auch nicht der einzige, der das so verstanden hat", erzählt Johannes-Maria Lex, der in der Krausegasse wohnt. Durchgang gibt es zwar keinen, trotzdem herrscht dort reger Verkehr. "Es hat sich mittlerweile ein Trampelpfad gebildet, eigentlich zwei. Einer links und einer rechts vom Gebäude. Die Leute benutzen ihn, um von der Krausegasse zur Post, zur Bank, zur Trafik, zum Merkur, zu den Ärzten und zu den Kindergärten zu gelangen. Das ist allerdings bei Regen und Schnee nicht gerade ungefährlich und für Eltern mit Kindern und auch ältere Menschen beschwerlich"so Lex. Er fordert daher einen offiziellen Weg.
Neues Leben sagt Nein
Mit seinem Anliegen hat sich der Pensionist an die Bezirksvorstehung gewandt. Mit dem Ergebnis, dass ihm Bezirksvorsteher Paul Stadler ein Mail der Genossenschaft Neues Leben weiterleitete, das er auf Anfrage von der Baugenossenschaft bekommen hat. In diesem leht Neues Leben einen derartigen Durchgang ab. Er wäre auch nie geplant gewesen. Im Gegenteil: "Es wurde bewusst auf die direkte Durchgängigkeit verzichtet, um den gemeinschaftlichen Freibereich von den öffentlichen Freiräumen abzugrenzen. Auch im Flächenwidmungs- und Bebauungsplan ist kein Durchgang vorgesehen", heißt es in dem Schreiben. Dennoch hat man sich entschlossen, einen öffentlichen Gehweg zu schaffen allerdings führt der von der Krausegasse 7 zum Franz-Haas-Platz und ist damit weiter weg von Post, Trafik und Co. Bequemer ist es halt durch die Wiese. Wenn auch nicht gern gesehen. Denn laut Genossenschaft gibt es Beschwerden von Mietern, dass fremde Menschen unmittelbar vor ihrem Balkon vorbei gehen. "Um zu signalisieren, dass an dieser Stelle kein Durchgehen erwünscht ist, wird unsere Hausverwaltung Büsche pflanzen lassen", so Neues Leben.
Kein öffentlicher Grund
Lex will aber nicht so leicht aufgeben: "Ich rege dringend an, hier doch noch einen richtigen Gehweg zu schaffen, und sei es nur mittels Platten, wie sie auch schon neben dem Jugendgästehaus zur Mautner-Markhof-Straße gelegt worden sind", so der 67-Jährige.
Bezirksvorsteher Stadler ist allerdings in der Sache machtlos: "Da es sich um keinen öffentlichen Grund handelt, kann der Bezirk hier nichts machen. Und die Genossenschaft Neues Leben lehnt einen offiziellen Weg ab", so Stadler.
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