Von Fiaker bis Rotenturmstraße: City-Chef Markus Figl im Interview
Sommerpause hat es für den Bezirkschef keine gegeben: Die Fiaker sind in aller Munde, der Startschuss für die Rotenturmstraße ist gefallen und der Ring war eine Veranstaltungsmeile.
INNERE STADT. bz: Die Fiaker sind momentan in aller Munde. Es wird hitzefrei gefordert, sie schaden dem Budget. Was wäre Ihr Plan für die Fiaker?
Markus Figl: Für uns ist als Bezirk eines klar: Wir sind rechtlich verpflichtet, gewisse Rahmenbedingungen zu erfüllen und Standplätze zu stellen. Am Stephansplatz ist es uns gelungen, die 24 Standplätze auf 12 zu verringern. Es gab auch Diskussionen über den Michaelerplatz. Da sind wir offen, wenn die Fiaker zum Beispiel lieber vor dem Rathaus stehen wollen. Für uns ist die Problematik die Fahrbahn. Wir sind als Bezirk dafür verantwortlich, diese zu sanieren. Jedes Jahr gibt es 750.000 Euro Schäden. Wir würden gerne die finanziellen Mittel haben, um das stemmen zu können.
Gibt es da ein Entgegenkommen der Stadt?
Es gibt eine Förderung vonseiten der Stadt, aber das ist viel zu wenig. In Wahrheit bräuchten wir die Mittel, um alle Schäden beheben zu können.
Die Mozart-Verkäufer sind Ihnen schon lange ein Dorn im Auge. Wie soll es da weiter gehen?
Wir verlangen als Bezirk hier eine Lösung und dass man diese nicht in einer Grauzone belässt, sondern dass man sich hier überlegt, wie man sie rechtlich fassen kann. Es gibt einige Beschwerden von den Menschen oder Leuten, die den Dom besuchen wollen. Es ist einfach zu viel.
Im Frühjahr war die Fülle an Veranstaltungen am Ring ein großes Thema. Ist hier schon eine Lösung in Sicht?
Wir haben einen Antrag gestellt, die Veranstaltungen am Ring in den Griff zu kriegen, aber hier hat es leider noch keine Bewegung gegeben.
Was kommt als nächstes auf die City-Bewohner zu?
Wir hatten ja schon im Sommer die Diskussion zur Rotenturmstraße, wo der Bezirk klare Rahmenbedingungen gesetzt hat. Ich hätte mir gewünscht, dass man die Anrainer und Geschäftsleute vorher einbezogen hätte – noch bevor man einen Startschuss setzt. Wir werden als Bezirk alles dafür tun, dass es eine Form der Bürgerbeteiligung geben wird und die Rotenturmstraße als Verkehrsweg erhalten bleibt.
Da wurden auch Gespräche mit Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou angekündigt...
Man hat uns ja mit der Auslobung des Verfahrens vor vollendete Tatsachen gestellt. Ich warte aber immer noch auf ein persönliches Gespräch, um über dieses Thema zu sprechen. Aber dieses Gespräch wird es geben.
Was wäre Ihre ideale Lösung für die Rotenturmstraße? Eine Begegnungszone oder doch eine Fußgängerzone?
Ich bin ein Gegner davon, gleich am Anfang zu sagen: "Und das kommt dabei raus". Ich glaube, dass die Menschen ernst genommen werden wollen. Zuerst die Betroffenen befragen, was die Notwendigkeiten sind, und in einem zweiten Schritt sagen: "Das müssen wir gewährleisten". Danach kann man sich hinsetzen und darüber sprechen, was die ideale Lösung ist.
Die Innere Stadt soll ein Wohnbezirk bleiben. Wie will man das bewerkstelligen?
Eine bewohnte Innere Stadt ist meine Vision. Jedes Projekt, jede Stellungnahme wird unter dem großen Ziel abgegeben, dass die Innere Stadt ein Wohnbezirk bleiben soll, denn wenn die Innenstadt nicht mehr bewohnt ist, hat die Stadt ganz andere Probleme. Die Menschen, die hier leben tragen zur Identität der City bei.
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