Plastikhufe
Vorerst keine Plastikbeschläge für die Fiaker
Die Stadt will eine Alternative zu Hufeisen gefunden haben. Mit der Umsetzung wird aber noch gewartet.
WIEN/INNERE STADT. Der Klang, den die metallenen Hufeisen machen, wenn sie am Beton aufschlagen, ist in der Inneren Stadt kein unbekannter. Genau dieser Klang könnte aber bald verschwinden, beziehungsweise hätte er das schon längst sollen. Seit zwei Jahren prüft die Stadt Wien gemeinsam mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien Plastikbeschläge als Ersatz. 750.000 Euro an Straßenschäden verursachen die Hufeisen jährlich. 300.000 Euro davon muss die Innere Stadt aufbringen.
Eigentlich wurde der Wechsel auf die "Plastikhufe" schon fixiert, nur fehlte bis jetzt ein geeignetes Modell. "Wir haben alle brav getestet, nur stellte sich das Material als unbrauchbar heraus", berichtet Fiakersprecherin Ursula Chytracek, "teilweise sind die Pferde überhaupt nicht mit den anderen Beschlägen zurechtgekommen."
Passende Alternative
Die VetMed hat aber jüngst verkündet, man habe endlich eine Alternative gefunden, die auch den Voraussetzungen bezüglich Halt am Asphalt und Langlebigkeit standhalte. Die Stadt hat die Prüfung und Umstellung aber vorerst ruhend gestellt. Die angespannte wirtschaftliche Situation sei schon Herausforderung genug. Erst wenn sich die Lage entspannt, will man weiter an der Plastikalternative arbeiten und die Fiaker in die Pflicht nehmen.
Vonseiten der Fiakersprecherin stünde der Umstellung nichts im Weg, "sofern sich die wirtschaftliche Lage wirklich entspannt und wir die Beschläge auch selbst mit unseren Pferden testen können."
Jedes Pferd ist anders
Pauschal könne man gar nicht sagen, dass der Beschlag, den die Universität für geeignet hält, auch wirklich was tauge. "Teilweise kommen unsere Pferde gar nicht damit zurecht, wieder andere stört die Umstellung kaum", sagt Chytracek. Man dürfe auch nicht die Umstände vergessen, unter denen die Fiakerpferde arbeiten. "Man kann das einfach nicht mit einer Koppel oder Sand vergleichen", so die Sprecherin.
Klarer Befürworter der Plastikhufe ist Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP). "Es ist nach wie vor mein Wunsch, dass die Fiaker Plastikbeschläge bekommen", so der Bezirkschef, "die Instandhaltung der Straßen ist eine große Belastung für das Budget der Inneren Stadt." Figl fordert die verpflichtende Umrüstung auf Plastikhufe.
Vonseiten der Fiaker wäre das auch in Ordnung: "Wenn uns wirklich eine passende Alternative angeboten wird, sind wir selbstverständlich bereit, diese auch zu verwenden."
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.