Bürgerinitative gegen Bauprojekt „Sky and Sand“
Das geplante Restaurant polarisiert immer mehr: Gegner sammeln 1.900 Unterschriften.
Bei Befragungen vor Ort, in den sozialen Netzen und auch bei der bz-Wiener Bezirkszeitung gibt es eine breite Front an Zustimmung für das geplante 3,2 Millionen Euro-Gastrogroßprojekt am linken Donaukanalufer, auf Höhe der U-Bahnstation Schottenring.
Die neue Infrastruktur mit einem barrierefreien Zugang zum Donaukanal mittels Lift, eine öffentliche WC-Anlage, eine Radservice-Stelle und eine weitere Belebung des Donaukanals sind die häufigsten Argumente. Der Leopoldstädter Bezirksvorsteher Karlheinz Hora unterstützt ebenfalls das Projekt und sieht den wirtschaftlichen Mehrwert des Projektes mit geplanten 65 fixen und 110 saisonalen Arbeitsplätze. Im Gebiet der Brigittenau bleibt weiterhin das Gebiet konsumfrei.
Gegner sammeln Unterschriften
Die Argumente der Projektgegner richten sich gegen die Entgrünung des Donaukanals, sie kämpfen für ein konsumfreies Naturerholungsgebiet in der Stadt.
Bei einem organisierten Picknick auf der Wiese unter dem Wettsteinpark wurde die Bürgerinitiative „Donaucanale für Alle“ von Initiator Roman Kreidl ins Leben gerufen. Rund 1.900 Unterschriften wurden innerhalb weniger Wochen für die Freihaltung der Fläche gesammelt und dem Petitionsausschuss übergeben.
„Genau diese schönen Plätze inmitten der Stadt machen Wien zu dem, was es ist: die lebenswerteste Stadt der Welt. Das soll auch so bleiben", so Kreid. Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou rät zu einem Überdenken des Bauprojektes und einer Verlegung auf die kommerziell nutzbare Fläche vis-à-vis des Schwedenplatzes. Aus Anrainerschutzgründen haben Bezirk und Betreiber Philipp Pracser diese Fläche abgelehnt.
Denkmalschutzgutachten angefordert
Ein im Gemeinderat beschlossener Masterplan für den Donaukanal und die darauf aufbauende Leitlinie sieht die Wiese zwischen Otto Wagner Schützenhaus und Augartenbrücke als Freiraum für nicht-kommerzielle Nutzung. Für den Gastrobetrieb „Sky & Sand“ sollte diese Fläche mit der kommerziellen Fläche beim Schwedenplatz getauscht werden und dort ein Grünraum entstehen.
Nun soll ein Denkmalschutzgutachten der MA 19 Klärung bringen. Anschließend wird das Projekt im Fachbeirat für Architektur und Stadtgestaltung entschieden. Gastronom Philipp Pracser: „Wir erwarten das Gutachten in den nächsten Wochen.“ Aus heutiger Sicht könne der geplante Eröffnungstermin mit anfangs April 2016 eingehalten werden.
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