„Ich habe ein sehr dickes Fell“
- Der Favoritner Alfred Hoch (39) möchte als neuer Landesgeschäftsführer die Parteiarbeit in den Bezirken professionalisieren.
- hochgeladen von Alexandra Laubner
Der neue Parteimanager der ÖVP Wien über Reformen, Bürgernähe und die Abschiebung von Kindern
BEZIRKSZEITUNG: Parteimanager ist nicht gerade ein dankbarer Job. Sollte man Ihnen gratulieren oder Sie bedauern?
ALFRED HOCH: „Natürlich gratulieren (lacht). Die Position des Landesgeschäftsführers hat mich schon immer gereizt.“
BZ: Sie haben in Favoriten um ein Grundmandat im Wiener Gemeinderat gekämpft. Warum hat es nicht geklappt?
HOCH: „Das ist eine gute Frage – am Einsatz ist es jedenfalls nicht gelegen. Tatsache ist, dass wir mit der Abschiebung der Komani-Zwillinge kurz vor der Wien-Wahl in unseren Kernsprengeln massive Probleme bekommen haben.“
BZ: Wie wollen Sie die ÖVP auf Vordermann bringen?
HOCH: „Wir wollen uns gemeinsam inhaltlich und strukturell neu aufstellen. Dabei werden wir uns vor allem auf die einwohnerstarken Außenbezirke konzentrieren, also Favoriten, Simmering, Floridsdorf und Liesing. In Favoriten beispielsweise haben wir fünf Bezirksräte für 180.000 Bewohner. Diese benötigen dringend Unterstützung in ihrer Arbeit. Wir überlegen deshalb, ihnen hauptberufliche Mitarbeiter zur Seite zu stellen. Wir brauchen Experten, die die Parteiarbeit in den Bezirken koordinieren und immer vor Ort sind. Näher und näher zu den Bürgern hin, so lautet das Motto.“
BZ: Die ÖVP hatte in der Vergangenheit gute Ideen, beispielsweise den Gratis-Kindergarten. Nur feiern ließen sich dann die anderen …
HOCH: „Das zeigt, dass wir seit Jahren eine intensive und gute Arbeit leisten. Es lässt sich aber nicht bestreiten, dass wir Probleme in der Kommunikation hatten. Deshalb brauchen wir auch Reformen. Vorrangig ist, dass wir jetzt geschlossen hinter Christine Marek stehen und alle gemeinsam an einem Strang ziehen.“
BZ: Wie kommentieren Sie das knappe Wahlergebnis Christine Mareks zur Klubobfrau?
HOCH: „Wir werden hart daran arbeiten, durch unsere tagtägliche Leistung zu überzeugen und somit auch jene ins Boot zu holen, die Christine Marek diesmal nicht gewählt haben.“
BZ: Was schätzen Sie an Wien, was geht Ihnen gegen den Strich?
HOCH: „Wien ist eine tolle Stadt mit vielen Möglichkeiten. Was mir nicht gefällt, ist die Kleingeistigkeit, dass man sich über jede Kleinigkeit aufregt und gleich den Weltuntergang kommen sieht.“
BZ: Wie würden Sie sich selbst charakterisieren?
HOCH: „Ich glaube, dass ich ein fleißiger Mensch bin. Ich verfüge auch über ein sehr dickes Fell, deshalb habe ich diese Herausforderung auch angenommen.“
Aktuelle Nachrichten aus Wien auf Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.