34 Sprachen
Videodolmetsch für Elterngespräche in Schulen kommt
Das Bildungsministerium startet mit einem neuem Angebot zum Video- und Telefondolmetschen für Eltern-Kind-Gespräche, Elternsprechtage oder Elternabende, aber auch für spontane Gespräche.
ÖSTERREICH. Von November 2019 bis Juni 2020 wurden im Zuge eines Pilotprojekts erstmals in Wien und Niederösterreich der Einsatz von Videodolmetschen in Kindergärten und Schulen getestet werden. Das durchwegs positive Feedback hat das Ministerium jetzt dazu veranlasst, das Angebot auzuweiten. Nach Ostern sollen nun auch in Kindergärten, Volks- und Mittelschulen bei Gesprächen mit Eltern Übersetzer zugeschaltet werden können.
Jeder Standort soll bei Bedarf das Videodolmetschangebot nutzen können. Der flächendeckende Einsatz von Videodolmetschen an Bildungseinrichtungen sei „ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Integrations- und Elternarbeit im Bildungsbereich sowie zur Entlastung der Pädagoginnen und Pädagogen“, sagte ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann.
Damit soll verhindert werden, dass es bei heiklen Themen wie Förderung, Entwicklung oder Bildungslaufbahn wegen Sprachbarrieren oder aus kulturellen Gründen zu Missverständnissen kommt. Den Job des Dolmetscher übernahmen bislang häufig Lehrer und Lehrerinnen mit Fremdsprachenkenntnissen oder die Kinder selbst.
Dolmetschung in 34 Sprachen
Die Dolmetschleistungen werden künftig in insgesamt 34 Sprachen angeboten. Eine Dolmetschung in einer der 17 am häufigsten benötigten Sprachen ist innerhalb weniger Minuten möglich. Für andere Sprachen kann die Dolmetschung innerhalb weniger Tage terminlich gebucht werden, heißt es vom Bildungsministerium in einer Aussendung dazu.
Unter die häufig benötigten Sprachen fallen : Albanisch, Arabisch - Hocharabisch1, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Bulgarisch, Dari, Englisch, Farsi, Französisch, Kurdisch – Kurmanci, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Slowakisch, Spanisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch.
Als Nebensprachen gelten folgende Sprachen: Aserbaidschanisch,Bengalisch, Chinesisch, Gebärdensprache (ÖGS), Georgisch, Hebräisch, Hindi, Italienisch, Kirgisisch, Kurdisch – Sorani, Litauisch, Mazedonisch, Pandschabi, Paschtu, Portugiesisch, Ukrainisch, Urdu.
Das Service soll vor allem für vereinbarte Gesprächstermine wie die verpflichtenden Eltern-Kind Gespräche, Elternsprechtage oder Elternabende eingesetzt werden, aber auch für spontane Gespräche, wenn sich etwa bei der Abholung des Kindes Fragen ergeben. Das Projekt ist vorerst auf die Jahre 2021 und 2022 beschränkt. Finanziert wird das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds zur Bewältigung der Coronavirus-Pandemie.
Auch in den Sommermonaten
Die Dolmetschleistungen können wochentags von 7:00 bis 19:00 Uhr – auch während der Sommermonate – genutzt werden. Die Nutzung erfolgt einfach per Smartphone, Tablet, Laptop und PC mittels Einwahl in eine Online Plattform und per Telefon mittels Eingabe einer Telefonnummer. Alle elementaren Bildungseinrichtungen sowie Volks- und Mittelschulen in Österreich können sich ab sofort unter bildung@savd.at zur Teilnahme anmelden.
Alle Infos finden sich auch unter www.bmbwf.gv.at/videodolmetsch.
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