Hängematten am Wiental Highway
Das Wiental – für viele Wiener ein dicht besiedeltes, tristes Stadtgebiet rund um ein in Beton eingebettetes Rinnsal. Drei Jahre lang lag es im Fokus einer dicht vernetzten Arbeitsgruppe und hat mehr zu bieten, als auf den ersten Blick anzunehmen ist!
(gra). Das Resultat der Arbeitsgruppe wurde vergangenen Dienstag erstmalig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht: 110 Seiten umfasst die Publikation „die Wien – Stadterneuerung im Wiental“ der WAGG (Wientalarbeitsgruppe Gebietserneuerungen), die im „projekt space“ am Karlsplatz von Jutta Wörtl-Gössler und Gernot Würtenberger präsentiert wurde. „2007 von Vizebürgermeister
Michael Ludwig ins Leben gerufen, machte sie es sich zur Aufgabe, eines der vielfältigsten und dicht besiedeltsten Gebiete Wiens gemeinsam mit Bürgern, Politikern und Experten auf dem Gebiet der Stadterneuerung aufzuwerten“, beschreibt Wörtl-Gössler den Auftrag der Arbeitsgruppe. Die Erschließung und der Erhalt von Grünflachen und öffentlichem Raum als Naherholungsgebiete sind dabei ebenso Ziel wie das Sensibilisieren der Bürger auf einen Lebensraum, der neben architektonisch und kunstgeschichtlich bedeutenden Bauten sowie vielfältigem kulturellen Angebot sein Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft hat.
14,6 Kilometer Länge
Der Kern des Wientals selbst erstreckt sich über eine Länge von 14,6 Kilometern – von Schönbrunn zum Karlsplatz – und bietet Wohnraum für 500.000 Menschen. Drei Jahre lang setzte sich die WAGG intensiv mit diesem Stadtgebiet auseinander, analysierte und realisierte Projekte wie die „Architektour Lebensraum Wiental“ oder das „die Wien – Brückenfest“, an dem einen Tag lang 17 verschiedene Events stattfanden.
Die Publikation beschreibt auf eindrucksvolle Weise Erkenntnisse und Projekte aus drei Jahren Arbeit rund um das Wiental. Sie dokumentiert eine Stadtlandschaft, die als vielfältiger, spannender und zugleich widersprüchlicher Lebensraum wahrgenommen wird. Wirtschaftliche, bautechnische und kulturelle Aspekte beleuchtet das Buch ebenso wie einzelne Hotspots der Wiental-Strecke. Dazu gehören die Hängematten im neu eröffneten Bruno-Kreisky-Park, der Rüdigerhof oder geplante Projekte wie der „Wiental-Highway“.Weiters umfasst die Publikation einen Kurzfilm über die Wien aus der Sicht von Filmemacher Robert Schabus.
Der Kultur-Boulevard
Auch auf zukünftige Vorhaben wurde im Wiental-Projekt eingegangen. So wird sich die WAGG auf die Sanierung des Naschmarktes und die Einrichtung der „Kulturzeile/Wienzeile“, einem Kultur-Boulevard zwischen Schönbrunn und Karlsplatz, konzentrieren. Doch auch die Bürger sind gefragt, neue Ideen und Vorschläge an die Arbeitsgemeinschaft heranzutragen. Jutta Wörtl-Gössler: „Wir regen an, dass sie auch Wünsche an uns herantragen und möchten auch weiterhin Kooperationen eingehen, um das Projekt weiterzuentwickeln.“
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