Ausstellung am Judenplatz: Helena Rubinstein - Ein Leben für die Schönheit

Helena Rubinstein in einem Kleid von Schiaprelli. | Foto: Archiv_Archives Helena Rubinstein, Paris
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  • Helena Rubinstein in einem Kleid von Schiaprelli.
  • Foto: Archiv_Archives Helena Rubinstein, Paris
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WIEN. Das Jüdische Museum am Judenplatz widmet einer Frau eine Ausstellung, die viel für andere Frauen getan hat, nämlich die Wimperntusche im Röhrchen mit Bürste erfunden. Klingt oberflächlich? Ist es nicht, vor allem wenn man das Leben der Helena Rubinstein bei einem Besuch der Ausstellung unter die Lupe nimmt. Beginnend mit Fotos ihres Elternhauses im polnischen Kazimierz sowie Bilder der blutjungen Helena im Kreise ihrer Schwestern, die sie alle später samt Ehemänner und Nichten und Neffen in ihrem Kosmetikkonzern beschäftigte, gibt der erste Raum einen Einblick in die kleinbürgerlich-jüdischen Verhältnisse der Ikone. Mit 16 Jahren entfloh Rubinstein der Enge ihrer polnischen Heimat Krakau und zog zu ihrer Tante Chaja nach Wien, wo sie bei den Wiener Werkstätten ein Besteckset von Josef Hoffmann erworben hat. Das Besteck, das Helena ihr Leben lang benutzte, befindet sich nun in einem Ausstellungskasten am Judenplatz. 

Weiter geht´s im Lebensweg nach Australien, wo die junge Migrantin mit ihrer makellosen Haut auf sich aufmerksam machte. Angesprochen auf ihre Gesichtspflege, produzierte Rubinstein ihre Creme, deren Rezept auf einen polnischen Arzt zurückgeht, nach und legte damit den Grundstein zu ihrem Kosmetikimperium, das im Jahr 1962 rund 30.000 Angestellte beschäftigte. 

Nostalgische Döschen und Fläschchen

Vorbei an Werbeplakaten aus allen Jahrzehnten und Ausstellungsstücken wie der ersten wasserfesten Wimperntusche, deren Patent der Wiener Firma La Bella Nussy Rubinstein verkaufen durfte und eindrucksvoll bei einem Wasserballett bei der Weltausstellung in New York 1939 präsentierte. Die vorwiegend weiblichen Besucher der Schau drängen sich um Vitrinen, die Schätze wie Pomade in liebevoll gestalteten Fläschchen, Messingpuderdosen mit barockem oder Art Deco-Muster und Wimperntuschetuben samt Extrabürste beinhalten. Über allem thront die Königin aller Puderdosen, eine Schachtel in einer kleinen Krone, die als Edition zur Krönung von Queen Elizabeth II. 1953 auf den Markt kam. 

Unzählige Fotos geben Einblicke in Rubinsteins Salons und Wohnungen, die durch die Skulpturen und Gemälde von Dali über Klee und Renoir von der Kunstaffinität der Schönheitspionierin zeugt. Auch ein mit Pergamentleder bezogene Kaffeetisch aus Rubinsteins Wohnzimmer wurde ins Museum gebracht, ebenso wie eine große Büste der Legende selbst - mit strengem Haarknoten und strengem Gesichtsausdruck.

Tony Curtis im ersten Herrensalon

Fotos von Rubinstein, die gerne von einem abgebrochenen Medizinstudium erzählte, im Labor mit Mitarbeitern in weißen Kitteln unterstreichen den medizinischen Anspruch von Madame. Unbehagen lösen einzig Fotos von bandagierten Frauenköpfen aus. Es handelt sich nicht um Gottfried Helnwein-Werke sondern um Aufnahmen von Gesichtsbehandlungen in einem Rubinstein-Salon. Bezaubernder geht es im zweiten Raum weiter, wo zwei schillernde Kleidungsstücke von Rubinstein ausgestellt sind, sie auf Fotos mit Frida Kahlo posiert oder mit Marlene Dietrich in der ersten Reihe einer Modenschau von Yves Saint Laurent sitzt. Man erfährt anhand eines Fotos von Tony Curtis im Salon, dass Madame 1954 in New York den weltweit ersten Kosmetiksalon für Herren eröffnete.



Weniger nett ist die Information, dass die US-Armee für ihren Afrikafeldzug mit 60.000 Rubinstein Make Up-Sets ausgestattet wurde. Inhalt: Tarn Make Up, Sonnencreme und Feuchtigkeitscreme. Lustiger ist der Besuch einer Kammer mit einer Videowand, auf der Madame höchstpersönlich vor Sonnenbäder für die Frau ab Dreißig warnt und sich wenig begeistert von Lippenstiften zeigt. Nach Schaukästen mit aufwendigen Parfumketten und -ringen ist auch schon der Ausgang erreicht und die Erkenntnis gewonnen, dass diese Ausstellung ein Muss für alle Wienerinnen ist und man sich doch eigentlich gleich eine Wimperntusche von Helena Rubinstein gönnen könnte.

Zur Sache

Die Ausstellung "Helena Rubinstein. Die Schönheitserfinderin" ist bis Mai 2018 im Jüdischen Museum am Judenplatz 8 im 1. Bezirk zu besichtigen. Öffnungszeiten: Sonntag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, Samstag geschlossen. Nähere Infos finden Sie hier

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