Feuerdorf am Donaukanal soll im Oktober eröffnen • Bezirk will nicht zustimmen
In einer Presseaussendung gibt der Betreiber schon den Eröffnungstermin am 5. Oktober bekannt. Der VP-Bezirkschef der Inneren Stadt, Markus Figl, will aufgrund von Anrainerbeschwerden wegen Lärm, Geruch und Rauch allerdings nicht zustimmen.
WIEN. Im Vorjahr hat das Gastronomieprojekt "Feuerdorf" 12.000 Menschen an den Donaukanal gelockt. In kleinen Holzhütten werden dort die Gäste mit Grillspezialitäten vom offenen Feuer und Getränken versorgt.
"Die neue Saison soll am 5. Oktober beginnen. Reservierungen sind bereits möglich", schreibt der Betreiber Hannes Strobl in einer Presseaussendung. Kleiner Haken: Die Genehmigung für das Projekt wurde bis dato allerdings noch nicht erteilt.
Es gab Beschwerden
Bei der Bezirksvorstehung Innere Stadt seien immer wieder Rückmeldungen aus der Bevölkerung eingegangen: „Vergangenes Jahr wurden an uns mehrere Beschwerden über das Feuerdorf herangetragen. Wir haben uns das Projekt danach in den Kommissionen des Bezirks angesehen und festgestellt, dass dem aktuell eingebrachten Vorschlag zum Betrieb diesen Winter nicht zugestimmt werden kann", so Innenstadt-Bezirkschef Markus Figl.
„Dass bereits vor der erforderlichen Genehmigungen von einem Betrieb ab Oktober gesprochen wird, halte ich für sehr bemerkenswert. Ich hätte diesen Mut nicht“, sagt die Vorsitzende der Bezirksentwicklungs- und Wirtschaftskommission, Patricia Davis.
Erste Gespräche
Am 27. Juni wurde die erste mündliche Verhandlung zur Betriebsanlagengenehmigung abgehalten. Mit dabei waren der Betreiber, Anrainer, Sachverständige und Vertreter der Bezirksvorstehungen Innere Stadt und Leopoldstadt. "Der Betreiber hat das Projekt vorgestellt. Sachverständige beurteilen jetzt die Lage und danach wird der Bescheid ausgestellt oder auch nicht", sagt Eva Schantl-Wurz, Leiterin des Magistratischen Bezirksamtes. "Es gab vor allem Beschwerden wegen des Rauchs", so Schantl-Wurz.
Wenn eine Genehmigung ausgestellt wird, dann steht das Projekt "Feuerdorf" unter ständiger Beobachtung. "Falls uns wieder Beschwerden erreichen, kann es zu einem Strafverfahren und auch dazu kommen, dass wir die Genehmigung wieder entziehen", sagt Schantl-Wurz.
Verantwortlicher ist überrascht
"Feuerdorf"-Betreiber Hannes Strobl zeigt sich aufgrund der Beschwerden der Bevölkerung verwundert. "Wir haben das Projekt sechs Monate lang ohne negative Rückmeldungen aus der Nachbarschaft betrieben. Es ist komisch, dass es jetzt aus heiterem Himmel doch Beschwerden gibt", sagt Strobl, für dessen Gastronomieprojekt es sogar Interessenten aus München, Zürich und Hamburg gibt. "Die Presseaussendung mit dem Eröffnungstermin war nötig, damit wir die Werbung starten. Sonst können unsere Besucher nicht planen", so der Betreiber.
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