Mireille Ngosso wird neue Bezirksvorsteher-Stellvertreterin in der Inneren Stadt
Die SPÖ hat gewählt: Die aus dem Kongo stammende Bezirksrätin Mireille Ngosso folgt Daniela Ecker-Stepp nach 12 Jahren als stellvertretende Bezirksvorsteherin.
INNERE STADT. Die in Hietzing praktizierende Ärztin Mireille Ngosso wird neue Bezirksvorsteher Stellvertreterin in der City. "Mich als Stellvertreterin zurückzuziehen fällt mir mit Mireille leichter, da wir mit ihr eine sehr engagierte Nachfolgerin gefunden haben", ist die derzeitige Bezirksvorsteher Stellvertreterin Daniela Ecker Stepp überzeugt. Im Zuge eine Pressekonferenz am Mittwoch wurde Ngosso von Ecker Stepp und dem Parteivorsitzenden der SPÖ Inneren Stadt, Georg Niedermühlbichler vorgestellt.
Ngosso hat bereits Ziele für die Innere Stadt im Auge. "Die Innere Stadt muss wieder zu einem Wohnbezirk werden", ist Ngosso überzeugt. Mit leistbarem Wohnraum und der Beschränkung der gewerblichen Vermietung von Wohnungen will sie gegen die sinkenden Bewohnerzahlen vorgehen. "Über 200 Wohnungen werden hier nicht nur zeitweise privat, sondern immer öfter ganzjährig gewerblich vermietet und fehlen damit am Wohnungsmarkt", sagt Ngosso. Vor allem die Vermittlungs-Plattform "Airbnb" ist ihr ein Dorn im Auge. "Ich werde mich dafür einsetzen, die Vermietung von ganzen Wohnungen auf 60 Tage im Jahr zu beschränken." Allein damit, würde Platz für etwa 300 bis 400 Bewohner geschaffen. "So kann man gewerblichen Anbietern einen Riegel bei Profitmacherei mit dringend benötigtem Wohnraum vorschieben", sagt Ngosso.
Gesundheit im Fokus
"Als Ärztin liegt mir die Gesundheit natürlich sehr am Herzen", sagt Ngosso. Das Problem in der Inneren Stadt sehe sie im Angebot der Kassenärzte. Etwa 90 Prozent bieten ihre Leistungen auf privater Basis an. Leerstehende Geschäftslokale sollen zu Gemeinschaftspraxen genutzt werden. So soll der Erste für Kassenärzte attraktiver werden. "Und außerdem beleben wird damit auch die Erdegeschoßzonen."
In weiterer Punkt zum Thema ist das mittlerweile aufgehobene Nichtrauchergesetz. "Es ist mir wichtig, Probleme zu thematisieren, die unseren Bezirk betreffen, auch wenn sie nur auf Bundesebene lösbar sind", so Ngosso. Bei den Arbeitnehmern in der City seien überdurchschnittlich viele in der Gastronomie tätig. "Angestellte die in einem Raucherlokal arbeiten, haben ein um etwa 50 Prozent höheres Risiko an Lungenkrebs zu erkranken. Da muss was getan werden", ist Ngosso überzeugt. Dazu will sie persönlich die Betriebe besuchen und Aufklärungsarbeit leisten.
Persönliche Kontake
Um stets das Grätzel im Auge behalten zu können, plant Ngosso einen "Mireille Day". Ein Mal im Monat will sie in den Grätzeln unterwegs sein und mit den Bewohnern der Inneren Stadt sprechen. Der erste Termin steht auch schon fest: Am 15. Mai, um 16 Uhr, findet man die neue Stellvertreterin im Börsepark.
Mireille Adiet Ngosso wurde 1980 in der Demokratischen Republik Kongo geboren und ist mit vier Jahren mit ihren Eltern nach Österreich geflohen. Dort hat sie ihre schulische Laufbahn absolviert und den Dr. med. an der Medizinischen Universität Wien absolviert. Mireille Ngosso arbeitet derzeit als Turnusärztin in der chirurgischen Abteilung im KH Hietzing. ""Ich möchte zurückgeben, was ich bekommen habe und diesen Bezirk, der bestimmt der internationalste der ganzen Stadt ist, in seiner Weltoffenheit bestärken", sagt Ngosso abschließend.
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