Koalition kann Wort „große“ jetzt streichen
In einem sind sich alle Experten einig: Das Wort „Großpartei“
hat nun ausgedient.
von Karin Strobl
Es war ein spannender Wahlsonntag: Die so genannte „Große Koalition“ erzielt die Mehrheit nur mehr knapp – selbst mit den Grünen schafft sie keine Zweidrittelmehrheit mehr im Parlament. Die FPÖ war stärker als erwartet, die Neos sind im Parlament und Stronach blieb weit unter den Erwartungen. Hinter den Prognosen blieben auch die Grünen – trotz besten Ergebnisses.
Politikexperte Thomas Hofer zum Resultat: „Die FPÖ hat deutlich zugelegt und am Schluss von Stronachs Schwäche profitiert. Ohne den Milliardär im Rennen wäre das aber ein Kampf um Platz eins geworden.“
Auch die renommierte Journalistin Anneliese Rohrer sieht dies ähnlich: „SPÖ und ÖVP sind in einer Zwickmühle, aus der sie nur mit viel Fantasie herauskommen können. Gegeneinander regieren wie im Bund wurde vom Wähler abgestraft, miteinander notwendige, aber schmerzliche Reformen durchziehen wie in der Steiermark ebenfalls. Österreich muss sich auf das Ende des bisher bekannten politischen Systems einstellen, ohne das neue noch zu kennen.“
Das schlechte Abschneiden der ÖVP sieht Politikexpertin Heidi Glück in der Ignoranz der Volkspartei, die die Neos zu unterschätzte: „Das war eine völlig falsche Strategie.“ Jedoch wird die ÖVP laut Glück nun bei einer Koalitionsverhandlung mit der SPÖ immer die bürgerliche Karte – nämlich ÖVP-FPÖ-Stronach – ziehen.
Dennoch – und da sind sich die Experten einig: Es wird wohl wieder eine Neuauflage von Rot-Schwarz geben.
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