Stephansplatz neu: 2017 rollen die Bagger
Im Februar 2017 starten die umfangreichen Bauarbeiten im Zentrum der Inneren Stadt.
INNERE STADT. Die "Visitenkarte" Wiens wird von Februar bis November 2017 generalsaniert. Zuletzt geschah dies in den 1970er-Jahren im Zuge des U-Bahn-Baus. Mittlerweile sind die Pflastersteine stark abgenützt und sollen ausgetauscht werden. Bei einem Projekt dieser Größenordnung entstehen schnell positive wie negative Gerüchte über den Ablauf der bevorstehenden Arbeiten. Darum hat die Bezirksvorstehung Innere Stadt einen Informationsabend für alle interessierten Anrainer organisiert, um Fragen und Befürchtungen besprechen zu können.
Großes Interesse
Zahlreich erschienen die Bewohner im Curhaus, um sich von den Verantwortlichen des Umbaus alle wichtigen Informationen aus erster Hand geben zu lassen. Bereits im Oktober waren die Anrainer vorab über das geplante Projekt per Post informiert worden, für Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) ein wichtiger Aspekt einer offenen und transparenten Politik: "Die Bewohner sowie die Geschäftsleute sind von der Generalsanierung direkt betroffen. Sie müssen daher frühzeitig miteinbezogen werden. Daher war es mir ein besonderes Anliegen, dass es hier eine Informationsveranstaltung gemeinsam mit den Experten aus dem Magistrat gibt."
Fakten zum Projekt
Bezirksvorsteher Figl gilt als einer der größten Befürworter der Neugestaltung: "Die Generalsanierung des Stephansplatzes ist mir ein besonderes Anliegen. Denn er ist die Visitenkarte Wiens, die Visitenkarte Österreichs. Dieser großen Bedeutung muss auch sein Aussehen wieder entsprechen. Ich bin daher sehr dankbar, dass wir gemeinsam mit der Stadtregierung dem unbestrittenen Zentrum Wiens wieder zu jenem Glanz verhelfen können, den es verdient. Dabei muss der Dom voll zur Geltung kommen." Im Frühjahr 2017 werden die jeweiligen Magistratsabteilungen ihre Arbeit aufnehmen. Die Straßenoberfläche wird sich dabei an das Gesamtbild der Fußgängerzone in der Innenstadt anpassen und einfügen.
Die Fertigstellung ist für Ende 2017 geplant. Da man jedoch vermutet, Gräberfelder zu finden, könnten notwendige archäologische Arbeiten die Baufertigstellung bis ins Frühjahr 2018 verschieben.
Technische Details
Der Baubereich umfasst bei der Generalsanierung den gesamten Stephansplatz inklusive der Einmündungen in Rotenturmstraße, Brandstätte und Schulgasse sowie die komplette Churhausgasse. Insgesamt werden etwa 10.500 Quadratmeter umgestaltet. Die Sanierung der Straßenoberfläche des Stephansplatzes wird dem Siegerkonzept des Architekten Clemens Kirsch entsprechend mit großformatigen Granitplatten in verschiedenen Grautönen ausgeführt. Die wesentlichen gestalterischen Elemente umfassen dabei auch eine neue Straßenbeleuchtung und neue Sitzgelegenheiten ohne Konsumationszwang. Neben den Bauarbeiten an der Oberfläche werden die Wiener Netze gleichzeitig die Strom- und Erdgasleitungen erneuern. Eine Sanierung der Wasserrohre ist ebenso geplant. Die Arbeiten sollen dabei so koordiniert werden, dass es zu einem zügigen Bauablauf bei möglichst geringer Beeinträchtigung für die Anrainer kommt: "Die enge Zusammenarbeit mit der Stadt Wien ermöglicht es, Synergien im Baubereich zu nutzen. Damit werden nicht nur Kosten, Baustellenzahl und -dauer reduziert, sondern auch Mensch und Umwelt geschont“, bestätigt Wiener-Netze-Geschäftsführer Gerhard Fida.
Kosten: 12 Millionen Euro
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 12 Millionen Euro. Zehn Prozent davon trägt der Bezirk. Insgesamt aber ein Betrag, den man in Wien gerne bereit ist, für so ein wichtiges Projekt aufzubringen, wie auch Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou bestätigt: "Der Stephansplatz mit dem Stephansdom ist das Herz unserer Stadt und das Bild, das auch viele Touristinnen und Touristen mit nach Hause nehmen. Ich bin froh, dass wir dieses Großprojekt jetzt angehen und dem Stephansplatz ein neues, angemessenes Antlitz geben können."
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