Knallhart: Wienerin kämpft im Ring
Sie hat einen Körperfettanteil von vier Prozent und kämpft in der Gewichtsklasse 60: Nicole Wesner aus Neubau boxt erst seit zwei Jahren. Nun ist sie bereit für den Ring.
„Mein Körper verändert sich von Monat zu Monat. Freundinnen, die mich längere Zeit nicht mehr gesehen haben, meinen: ‚Nicole, jetzt reicht es langsam‘“, erzählt die studierte Betriebswirtin während sie sich die Hände bandagiert.
Zwei Mal täglich trainiert die Sportlerin im Ottakringer Boxklub Bounce in der Enenkelstraße. „Es ist manchmal wie ein Fulltime-Job.“ Koordination, Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit werden beim Training perfektioniert.
„Eiserne Disziplin und die richtige Ernährung sind die Erfolgsfaktoren. Fürs Boxen habe ich vier Kilogramm abgenommen, um in meiner gewünschten Gewichtsklasse zu boxen“, so Nicole. Boxen sei wie Schachspielen mit einem Puls von 180. „Man muss wie beim Schach im Voraus denken, die Gegner analysieren und sie dazu bringen, Handlungen auszuführen, damit man seine Sieges-Strategie anbringen kann.“ Nicht jeder Freizeit-Sportler will wie Nicole gleich in den Ring. „Viele kommen nur zum Training, sind aber nicht am Kämpfen interessiert. Im Bounce wird nie jemand gedrängt. Jeder geht seinen Weg beim Boxsport.“
Der Ottakringer Boxklub ist der Leistungsstützpunkt Ost vom Österreichischen Boxverband (ÖBV). Österreichweit sind 248 Kampfboxer lizensiert – in Wien sind es 50 Männer und zehn Frauen; die jüngsten sind gerade mal acht Jahre alt.
„Das Image vom Boxen hat sich in den letzten Jahren verbessert“, sagt ÖBV-Präsident Roman Nader. Was ist das Schwierigste im Boxsport? „Das Gewicht zu halten“, weiß Trainer Daniel Nader. „Nicole, wie viel wiegst du heute?“
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