Das Corona-Decameron der Inn-Piraten in Mission Tiroler für Tiroler
Themenkreis des ersten Tages: HÖLLENKREISE DER GERECHTIGKEIT

GARDONE am LAGO DI GARDA; Betriebsausflug der Schuldnerberatungstelle im Jahre 1997

Wir haben am gestrigen Tage ja angekündigt aus Solidarität & in herzenschwerer Verbundenkeit jeden Tag unseres Echtzeit-Öffentlichen Corona-Decamerons mit einem der schönsten & wichtigsten Plätze aus unserem spannenden Leben in Italien zu beginnen & schwankten wir hier zwischen unserem ersten Urlaub in SENIGALLIA an der mittleren Adria & am schliesslich gewählten.

Im ersten Fall waren wir noch ein unschuldiger Knabe, der von den Eltern dort im Rahmen eines Jugendcamps abgestellt wurde, damit diese einen Rettungsveruch ihrer schon sehr ramponierten Ehe starten konnten, im Gardone-Fall waren wir schon selbst ein Dauer-Retter für & im Namen der Verschuldeten Tirols im & am Rande der Privatinsolvenz. Damals wußten wir nur theoretisch, was es heisst im bürgerlichen Sinn zu versterben & nichts anderes ist Konkurs, als ein Raub aller Entfaltungs-Möglichkeiten & Reduktion auf ein Leben unter dem Existenzminimums.

Wer behauptet das Existenzielle sei ja gesichert, hat keine Ahnung & erscheint uns nicht würdig einzugehen unter sein Dach, wir bitten aber auch für ihn, damit seine Seele zu unserm Wissen gesunde. Prinzipiell weigern wir uns aber Namen zu nennen, die nach unserer Auffassung weder in Walhalla, im Elysium & schon gar nicht im Paradiese von Relevanz sind. Das einmal kurz & systembündig.

Der damalige & jetzige Leiter der Innsbrucker Schuldner-Beratungstelle Magister Thomas Pachl ist zwar ein politischer Grüner, aber sonst ein prima Vorarlberger, der Thomas also hatte die merkwürdige Idee mit GARDONE und zwar um uns das verrückte Anwesen IL VITTORIALE des italienischen Milliardärs, Exzentrikers & politischen Künstlers, des hochpoetischen Gabriele D Annunzio zu zeigen mit Kampfflieger an der Wohnzimmerdecke, dem Kampfkreuzer La Puglia im Garten, dem eigenem Amphitheater, edlesten Antiqutäten, Kunstgegenständen samt elitärer Bibliothek, alles des Dichters Geschenk an sein geliebtes Italienisches Volk & Heimatland.

Darum machen wir Politik, studieren wir das Gesetz zum Recht, und verdichten uns in den Künsten, damit unserer wesensgleichen Ethik die Ästhetik des schönen oder jedenfalls echten Bildes folge.
Der Ausnahmezustand macht uns alle gleich, weil weder Pest noch Cholera standesdünkel kennen. Wie viele Höllenkreise müssen wir durchschreiten, bis wir nach dem großen Berg der Läuterung schließlich mit DANTE & BEATRICE zum Fixsternhimmel aufsteigen & sodann in das Empyreum als den Kristallhimmel zu gelangen, einen Lichtstrom der Erkenntnis, den Dante als riesige Himmelsrose umgeben von Blumen & Funken gesehen hat & uns als Sitz der Seligen wahrmacht?

Der Zeitgenosse Pier Paolo Pasolini hat uns eine schöne & launige Verfilmung seiner Sicht des Decameron geschenkt, wohl gebettet in das linke Italien seines Vaterländischen Kommunismus & wurde vom fascismo rechter Prolet-Arier gerichtet, ganz im Zeichen seiner LETZTEN TAGE VON SODOM, wo er in schonungsloser Grausamkeit mit Mussolinis Endzeit-Republik von SALO abrechnet. Hier werden Dantes Höllenkreise der LEIDENSCHAFT Liebe, Hass, Eigensucht mit jenen aus Scheisse und Blut zu einer Trinität des Hohepriesters MARQUIS DE SADE konpervertiert, dass es ein Greuel & visualisierter Abschaum als Albtraum ist. Vor einem unvorbereiteten Anschauen kann nur gewarnt werden, denn wem noch nie im Kino schlecht geworden ist, dieser Movie schafft es garantiert.

Und trotzdem bleibt es nur ein Film, weil wer noch nie selbst arbeits- obdachlos &/oder Konkurs war, hat keine Ahnung & kennt die Not nur theoretisch. Für alle, die ihr Brot schon unter Tränen des Unrechts ohne jeglichen Trost der Gerechtigkeit gegessen haben & nicht in den Selbstmord, den Wahnsinn oder den politischen Terror entwichen sind, für die sei unser Werken & Wirken bestimmt. Wie die italienischen Frohnaturen, die neulich in einer großstädtischen Hochhausanlage bei geöffneten Fenstern gemeinsam herrlich gesungen haben, was auf "Tante" u-tube getauscht & geteilt wurde, sodaß es auch uns zum Seelenschmaus erreichte. Liebe in Zeiten der moralischen Cholera ad Corona, wie auch der menschlichen Seelengrösse.

Viva Italia, Italia della Luna!!!

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