Gedanken
Papst fordert Umdenken beim Thema Migration

Franziskus in Botschaft an Teilnehmer des "Weltsozialforums der Migration" in Mexiko-Stadt: Den "Stimmlosen eine Stimme geben"

(KAP). Der Papst hat mit Blick auf die globale Migrationsdebatte zu einem gesellschaftlichen Wandel aufgerufen. Dieser beginne mit einer Absage an alle Ungerechtigkeiten der "Wegwerfkultur", sagte er am Freitag in einer Botschaft an die Teilnehmer des 8. Weltsozialforums der Migration in Mexiko-Stadt (2. bis 4. November). Franziskus beklagte in diesem Zusammenhang eine "pandemische Erkrankung" der modernen Welt.

Es gehe darum, den "Stimmlosen eine Stimme zu geben", so das Kirchenoberhaupt. Zu diesen zählten "die Migranten, Flüchtlinge, Vertriebenen, die ignoriert, ausgebeutet, verletzt, und missbraucht" würden, während viele tatenlos zusähen. Der Papst betonte, es reiche nicht aus, die Ungerechtigkeiten nur zu benennen. Darüber hinaus müssten Ansätze für konkrete und gangbare Lösungen gefunden werden.

Franziskus verwies auf die beiden geplanten UN-Abkommen zu Migration sowie zu Flucht und Vertreibung, die Ende 2018 verabschiedet werden sollen. In diesen seien etliche Aspekte enthalten, die sich mit den Vorstellungen der Kirche deckten. Für eine erfolgreiche Umsetzung sei allerdings die Mitwirkung aller Beteiligten erforderlich, betonte der Papst.

Die nun beginnende Konferenz in Mexiko biete die Gelegenheit, sich mit wichtigen Themen wie Menschenrechten, Grenzen, Kapitalismus oder Klimawandel zu beschäftigen, die direkt mit der Migrationsproblematik verbunden seien. Der Papst appellierte an die Teilnehmer des Treffens, alle unterschiedlichen Perspektiven zu berücksichtigen. Nur so sei es möglich, der Komplexität der Angelegenheit gerecht zu werden.

Der Migrationsbeauftragte von Papst Franziskus, Michael Czerny, machte in Mexiko derweil auf das Schicksal der Tausenden mittelamerikanischen Migranten aufmerksam, die derzeit auf dem Weg in die USA sind. Es handele sich bei dem Marsch der Betroffenen um eine "Demonstration der Verzweiflung". Die Krise eines ökonomischen und politischen Systems zwinge viele Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen, so Czerny. Es sei eine vorrangige Aufgabe der Kirche, sich um gefährdete Migranten zu kümmern.

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