Tiroler Bündnis gegen Depression
NMS Rum unterstützt seelische Gesundheit ihrer SchülerInnen

vl: Aloisia Wallner, Christian Stecher, Angela Ibelshäuser, Silvia Koman. | Foto: (Foto: Mühlanger/Bündnis gegen Depression)
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„Psychische Gesundheit unterstützt erfolgreiches Lernen und Zusammenleben in der Schule. Und erfolgreiches Lernen fördert die psychische Gesundheit der SchülerInnen. Psychische Probleme haben umgekehrt einen negativen Einfluss auf die Schulleistung (Noten), die Anwesenheit im Unterricht und den erfolgreichen Schulabschluss“, sagt Mag. Christian Stecher, Direktor der Neuen Mittelschule Rum.

Die Neue Mittelschule (NMS) Rum rückt daher am 30.4. unter dem Motto „Wach your soul!“ einen Tag lang die seelische Gesundheit ihrer rund 230 SchülerInnen in den Mittelpunkt des Lehrplans. Auf Initiative des Tiroler Bündnis gegen Depression, der pro mente tirol und der Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter (HPE Tirol) sollen die 10 bis 14jährigen Kinder und Jugendlichen in Workshops durch ExpertInnen der Jugend- und Kinderarbeit altersadäquat sensibilisiert werden, psychische Belastungen und seelische Probleme bei sich selbst und bei MitschülerInnen zu erkennen und rechtzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen.

„SchülerInnen erleben selbst und bei MitschülerInnen unterschiedlichste psychische Belastungen. Wir wollen unseren Schülern Hilfestellungen geben, wie sie diese frühzeitig erkennen und damit umgehen können. Für die SchülerInnen aber auch für die LehrerInnen ist es wichtig, dass ein nachhaltiges Hilfsangebot und Netzwerk an der Schule entsteht“, so Christian Stecher.

„Viele Kinder erleben psychische Belastungen und Erkrankungen auch bei ihren Eltern. Aus falscher Rücksichtnahme werden Kinder oft über die psychische Erkrankung eines Elternteils nicht ausreichend informiert. Tatsächlich aber spüren die Kinder, dass etwas nicht stimmt und dadurch können Verunsicherungen, Scham-und Schuldgefühle, Aggressionen oder auch das Gefühl des Alleingelassenseins entstehen“, berichtet DSA Silvia Koman, Diplomsozialarbeiterin beim Psychosozialen Dienst der pro mente tirol.

„Wie kann die Schule betroffene Kinder stärken? Wir dürfen nicht wegschauen und müssen Auffälligkeiten wertschätzend zum Thema machen. Die Schule muss über psychische Erkrankungen sprechen, informieren und dadurch enttabuisieren“, so Silvia Koman.

„Wichtig ist, dass auch Kinder als Angehörige wahr und erst genommen werden. Bei betroffenen Eltern ist das Schamgefühl sehr groß. Bis endlich über eine psychische Erkrankung gesprochen wird, werden viele andere Sachen vorgeschoben. Das verlängert die Leidenszeit in den Familien. Deshalb ist es wichtig, dass Präventions- und Informationsarbeit an den Schulen geleistet wird. Je früher eine psychische Erkrankung erkannt und behandelt wird, umso besser sind die Heilungschancen“, berichtet Dipl.-Päd. Aloisia Wallner von der HPE Tirol (Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter).

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